Savoy: Patricia Kelly stellt ihre Autobiografie vor

Patricia Kelly stellt am Samstag ihre Autobiografie im Savoy vor.

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Düsseldorf. Mit dem meistverkauften Album aller Zeiten haben Patricia Kelly (44) und ihre Geschwister Musikgeschichte geschrieben. Im Savoy Theater erzählt sie von ihrer Zeit mit der Kelly Family.

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Frau Kelly, Sie stellen im Düsseldorfer Savoy ihre Autobiografie vor. Was erwartet das Publikum?

Patricia Kelly: Es wird eine Mischung aus Konzert und Lesung, ohne Musik geht es einfach nicht für mich. Es gibt alte Songs der Kelly Family, aber auch meine eigenen Kompositionen. Ich werde mit dem Publikum auf eine Zeitreise gehen, in einer wunderschön altmodischen Vintage-Deko. Dabei lese ich nicht nur das Buch vor, sondern erzähle auch die eine oder andere Geschichte, die nicht darin steht. Außerdem zeige ich alte, teils unveröffentlichte Bilder der Familie.

Sie hatten als Kelly Family eine sehr treue Fangemeinde. Gibt es die alten Fans noch?

Kelly: Ja, und die sind nicht nur sehr treu, sondern bringen auch ihre Kinder mit zu den Konzerten von mir und meinen Geschwistern. Und das passiert alles, obwohl wir im Fernsehen nur noch wenig präsent sind. Auch die Facebook-Gemeinde wächst stetig.

Vermissen Sie die große Zeit der Kelly Family?

Kelly: Ich fühle mich ganz glücklich mit dem Leben, das ich jetzt führe. Wir haben mit der Familie sehr viel erlebt und auch mit dem meistverkauften Album aller Zeiten ein wenig Geschichte geschrieben. Darauf bin ich stolz, aber ich genieße auch die Freiheit und die Lebensqualität, die ich jetzt habe. Das war zu unseren großen Zeiten nicht immer der Fall.

Haben Sie noch den engen Kontakt zu ihren Geschwistern, die ja ziemlich großzügig in der Welt verstreut leben?

Kelly: Ja, wir telefonieren viel und sehen uns auch öfters. Teilweise gehen wir ja auch noch gemeinsam auf Tour — so bin ich an Weihnachten mit Kathy und Paul unterwegs. Aber wir haben jetzt auch unsere eigenen Familien gegründet und haben unsere Soloprojekte. Bei uns ist immer noch reichlich was los, wir bleiben da eine ziemlich verrückte irische Familie.

Wie wichtig war die frühe Phase, in der Sie mit der Familie auf der Straße Musik gemacht haben?

Kelly: Das war für mich die Schule des Lebens, die mich bis heute prägt. Mein Instinkt, welchen Menschen ich vertrauen kann und welchen nicht, sind ziemlich ausgeprägt.

Waren Sie immer als Kind mit dem Leben auf der Straße glücklich?

Kelly: Ich hatte eine glückliche Kindheit und bin oft von den anderen Kindern darum beneidet worden. Wir hatten unsere Freiheiten und haben viel erlebt.

Wie wichtig ist Ihnen die Familie?

Kelly: Die Familie und der Glaube bestimmen mein Leben als Grundpfeiler. Sie geben meinem Leben einen Sinn. Ich liebe meine beiden Söhne. Eigentlich wollte ich ja zehn Kinder haben, aber das hat sich nicht ergeben. Was meine Eltern damals für uns Kinder geleistet haben, erkenne ich erst jetzt, weil ich selbst Kinder habe. Ich möchte nun das weitergeben, was uns damals die Eltern gegeben haben. Wie die beiden das Leben gemeistert haben, ist absolut bewundernswert. Sie haben immer gesagt, ihr müsst selbst was machen und positiv denken. Das ist mir bis heute geblieben.

Wie kam die Idee zum Buch?

Kelly: Ich wollte immer für meine Kinder die Geschichte unserer Familie niederschreiben. Ende 2012 war ich im Rahmen einer Promotour unterwegs, bin zu einem schweren Unfall gekommen und konnte dort eine junge Frau aus dem Auto retten. Sie hat gefragt „Lebe ich noch?“, da wusste ich, wie schnell es gehen kann. Als dann noch eine gute Bekannte viel zu früh gestorben ist, hieß es: jetzt oder nie. Da habe ich mit dem Schreiben begonnen und nach einem Jahr war das Buch fertig. Ich habe überall geschrieben, im Flieger, nachts auf dem Klodeckel, im Bad und am Strand.

Wie gut kennen Sie Düsseldorf?

Kelly: Ich kenne die Stadt ziemlich gut und liebe dort vor allem die Museen und Kirchen. Sonst bin ich aber lieber ein Landmensch und meide volle Innenstädte.