Star-Fotos von Bryan Adams bannen Besucher
Die Fotos von Bryan Adams ziehen sogar Gäste aus dem nahen Ausland an. Sie sind begeistert und berührt von den Aufnahmen.
Düsseldorf. Knapp 20 000 nach gerademal 18 Tagen — das ist die Zwischenbilanz der Ausstellung im NRW-Forum mit Fotografien von Bryan Adams. Ausstellungsmacherin Petra Wenzel kann es kaum glauben: „Das ist schon sehr, sehr, sehr gut.“
An diesem Wochenende dürfte die 20 000-Marke überschritten worden sein. Die besucherstärksten Tage seien samstags und sonntags. Aber auch an anderen Tagen sei der Andrang groß gewesen, so dass es gelegentlich zu Wartezeiten gekommen sei, berichtet Wenzel.
An diesem Samstag, gegen halb zwei, ist es eher ruhig. Der erste Schwung sei bereits am Vormittag dagewesen, sagt eine Mitarbeiterin an der Kasse. Vor den Aufnahmen des kanadischen Musikers, auf denen bekannte Schauspieler, Musiker, Künstler und Weltstars zu sehen sind, stehen dennoch etliche Menschen: Senioren, Mütter und Väter mit großen und kleinen Kindern, junge Frauen und Männer, die nach Kunststudenten aussehen.
„Wir haben sehr viele Anfragen aus anderen deutschen Städten“, sagt Wenzel. Und auch aus dem benachbarten Ausland kommen viele. Bas van der Linden und Wim Bax wohnen im niederländischen Haarlem. „Ich habe von der Ausstellung in einer Zeitung gelesen“, erzählt der 51-jährige van der Linden. Er habe gar nicht gewusst, dass Bryan Adams fotografiere. „Seine Platten gefallen mir nicht. Aber seine Bilder sind überraschend schön.“
Besonders gut gefalle ihm das Porträt von der Queen: Sie lächelt breit in die Kamera, neben ihr stehen zwei Paar Gummistiefel und ein Regenschirm. Seinem Freund Wim Bax hat die Aufnahme der US-Schauspielerin Julianne Moore beeindruckt. „Es ist so detailliert. Man sieht ihre Haare an den Armen und sogar jede einzelne Sommersprosse“, sagt der 41-jährige Drehbuchautor.
Das Bild der englischen Königin ist auch der Favorit von Besucher Klaus Pickers. „Es ist eine spannende Ausstellung. Es ist interessant zu sehen, wie Adams seine Motive arrangiert“, sagt der 62-jährige Beamte aus Dortmund. Er besucht das NRW-Forum gemeinsam mit seiner Frau — sie hatte die Idee dazu — und seinen beiden Töchtern.
Für viel Aufmerksamkeit sorgen aber nicht die zweifelsohne grandios gemachten Fotografien der Stars. Im Mittelpunkt stehen eher die kleinen, unscheinbaren Helden: Im Ausstellungsraum links vom Eingang hängt eine Bildserie von britischen Soldaten, die in Afghanistan und im Irak gekämpft haben: Ihnen fehlen Beine, Arme oder beides. Andere haben entstellte Gesichter. Wenzel: „Diese Porträts berühren. Trotz der schweren Schicksale strahlen sie Lebenskraft aus.“
Die rund 150 Fotografien sind bis zum 22. Mai im Ehrenhof zu sehen. Eine Verlängerung wird es nicht geben. Die nächste Schau stehe bereits, sagt die Ausstellungsmacherin. „Bis dahin gibt es noch viele Gelegenheiten, um diese Ausstellung nicht zu verpassen.“ Zum Beispiel bei der Nacht der Museen am 20. April oder an Pfingsten.