Stürmische Begrüßung des neuen Jahrs in der Tonhalle

Beim Neujahrskonzert spielen die Symphoniker Beethovens Neunte und ernten dafür begeisterten Beifall in der ausverkauften Tonhalle.

<strong>Düsseldorf. Empfangen die Wiener das neue Jahr stets mit beschwingtem Walzer, entschieden sich Düsseldorfer Symphoniker, Städtischer Musikverein und GMD John Fiore bereits beim vergangenen Mal für eine stürmische Begrüßung mit Ludwig van Beethovens 9.Symphonie. Und auch das Jahr 2008 beginnt wieder mit diesem furiosen Gipfelwerk der Spätklassik, das so lebensbejahend mit Schillers Ode an die Freude beschließt. Fiore dirigiert temporeich und mitreißend.

Den Überschwang des Finalsatzes scheint Fiore bereits im 1.Satz antizipieren zu wollen. Er verzichtet auf jegliche Mystik und Verschleierung und verwandelt die Neunte damit in eine reine Festtagssymphonie. Diese Lesart passt zwar zum feierlichen Anlass, lässt aber viel von dem Geheimnis vermissen, das dieses ungeheuerliche d-Moll-Werk umgibt. Der von leeren Quinten, Quarten und Streichertremoli bestimmte Anfang gerät beiläufig und schrumpft dadurch zu einer orientierungslosen Introduktion.

Als feste Größe bei Düsseldorfer Aufführungen der Neunten erweist sich immer wieder der Chor des Städtischen Musikvereins (Einstudierung: Marieddy Rossetto). Unzählige Male hat er das Werk schon gesungen, unter Wolfgang Sawallisch sogar einst auf CD aufgenommen. Und auch beim Neujahrskonzert ist auf den traditionsreichen Liebhaber-Chor Verlass. Souveräne Einsätze, saubere Intonation und Textverständlichkeit fügen sich wieder zu einem soliden Ganzen.

Besonderen Glanz erhält die Aufführung durch die brillanten Gesangssolisten. Michaela Kaune (Sopran), Jane Henschel (Mezzo), Scott Macallister (Tenor) und das junge Rheinopernensemblemitglied Tomasz Konieczny (Bass) befinden sich an dem Vormittag in guter vokaler Form und bewältigen mit scheinbarer Leichtigkeit die anspruchsvollen Partien. Begeisterter Beifall in der ausverkauften Tonhalle.