Theaterfabrik: Auf Ärmellänge zu den Schauspielern
Das Theater mit Wohnzimmercharme öffnet an den Wochenenden seine Pforte.
Düsseldorf. Sein Schrei aus Liebe zur Sopranistin Sarah soll den Einschnitt in der Biografie des Kontrabassisten markieren und die gravierende Wendung im Leben des namenlosen Musikers geben. So steht es in Patrick Süßkinds seit seiner Uraufführung 1981 immer als genialer Wurf gelobten Stück - und so endet "Der Kontrabass" auch in der Inszenierung der Theaterfabrik.
Lars Evers gibt diesen bieder-selbstgerechten Charakter, dessen Leben von der Hassliebe zur Musik im Allgemeinen, dem Kontrabass im Besonderen, mit Lust ausgelebten Vorurteilen und viel, viel Bierkonsum gegen den Orchesterfrust geprägt ist. Dass die Zuschauer bei der ausverkauften Premiere jeden Augenroller und das kleinste Mundzucken bei Evers unterhaltsamen Interpretation sahen, liegt an der besonderen Bühne, auf der "Der Kontrabass" derzeit gegeben wird.
Ob anspruchsvolle Abendunterhaltung, Besinnliches, Witziges oder Experimentelles, so heißt es im Flyer, an der Luisenstraße soll in eine andere Welten entführt werden. Die ersten beiden Wochenenden des Monats bestreiten die beiden - Cornelius Kabus ist hauptberuflich Software-Entwickler, Lars Evers arbeitet als Schauspieler auch an Schulen - selbst. Zum Programm gehören Gastspiele internationaler Ensembles und die Formate "Tu, was Du nicht lassen kannst" plus "Improvisation Deluxe", die Foren für alle künstlerischen Aktivitäten bieten.