Verabredungen enden katastrophal
Herbert Herrmann spielt in der Komödie „Heirat wider Willen“.
Düsseldorf. So ganz genau wissen die Darsteller nicht, wo das Stück "Heirat wider Willen" spielt: "Großbritannien" rät Herbert Herrmann, und verbessert sich dann: "Nein, Manhattan!" Seine Verlobte Nora von Collande protestiert: "Aber da kommt doch ein Hügel vor: Es muss San Francisco sein." Vielleicht finden es ja die Zuschauer bei der Premiere am Mittwoch um 20 Uhr in der Komödie an der Steinstraße heraus.
Viel wichtiger ist sowieso der Inhalt der Boulevardkomödie, und den kennen die Darsteller nach Aufführungen in Hamburg, Berlin und München ohne Zweifel auswendig: Stevie (Nora von Collande) ist eine knallharte Karrierefrau, die beruflich weit gekommen ist. Nur mit der Liebe will es einfach nicht klappen. Ihre Mutter Grace (Hannelore Cremer) engagiert für sie daher den Heiratsvermittler Robin (Herbert Herrmann). Doch die arrangierten Dates mit dem für Stevie zu alten Owen (Ulli Kinalzik) und dem nymphomanen Wendell (Uwe Neumann) enden jedes Mal katastrophal.
Schon 2000 wurde das Stück von Lawrence Roman erfolgreich aufgeführt. Für Regisseur Wolfgang Spier, den "König des Boulevards", ist es die dritte Inszenierung an der Düsseldorfer Komödie. Auch das Team ist bereits eingespielt: "Wir haben alle irgendwann schonmal miteinander gespielt", stellt Herrmann auf Nachfrage erstaunt fest.
"Als ich gehört hab’, wer dabei ist, habe ich sofort Wolfgang angerufen und ihm auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass ich unbedingt als ,der Alte’ mitspielen will", erzählt Uli Kinalzik, dessen Gesicht Krimi-Fans aus TV-Serien wie "Derrick", "Der Alte" oder dem "Tatort" kennen.
Dass sich die Truppe von vielen gemeinsamen Stücken bereits kennt, änderte nichts daran, dass Regisseur Spier bei den Proben gemäß seinem Ruf Strenge walten ließ: "Er sagt nur etwas, wenn es schlecht ist", so Kinalzik. Aber dafür gebe er einem immer das Gefühl, dass es ihm gut gefällt.
Das war wohl der Fall, Spier findet nur lobende Worte für sein Ensemble: "Bei Nora finde ich es toll, wie sie praktisch zwei Rollen spielt: Von der harten Geschäftsfrau zur weichen - das macht sie sehr gut. Und Herbert ist sowieso immer die Idealbesetzung."
Herbert Herrmann, TV-Zuschauern aus der Serie "Ich heirate eine Familie" oder der Komödie "Hexenschuss" bekannt, begeistert vor allem der Plot: "Er ist sehr modern. Auch wenn ich es traurig finde, dass man sich heute nicht mehr einfach so im Café kennen lernt." Nora, seit einem Jahr seine Verlobte, habe er vor 17 Jahren - natürlich - auf einer Theaterbühne kennen gelernt, verrät Herrmann: in dem Stück "Verlängertes Wochenende".
Dass er seine Zukünftige als "Robin" zunächst hassen muss, fiele ihm nicht so schwer zu spielen, witzelt Herrmann. Eine Hochzeit stehe - auch wider Willen - derzeit nicht an: "Jetzt sind wir erst mal verlobt, das ist schon schwer genug."
Aufführung bis 21. Juni. Karten unter Telefon 0211/133707.