Seminare Vom Glaskunst-Wochenende bis zum Malkurs samt Zeugnis

Die ASG startet im Januar neue Seminare zur künstlerischen Bildung. Einige führen Teilnehmer zum Arbeiten in Ateliers.

Foto: ASG

Düsseldorf. Auguste Rodin gestaltete seine Entwürfe in Ton, bevor er die weltberühmten Skulpturen in Stein umsetzte. Wie er können Teilnehmer im neuen ASG-Kurs anhand von Fotos oder Zeichnungen ihre eigenen Porträtbüsten herstellen. An sechs Sonntagen trifft sich dazu die Gruppe im Düsseldorfer Künstler-Atelier von Anna Kathrin Kleeberg.

Ein weiteres exklusives Angebot verkündet Bereichsleiterin Sandra Lichtenau für das kommende Jahr: „Selber Bronzeskulpturen gießen, das ist so ungewöhnlich, dafür nehmen sich die Leute jetzt schon Urlaub.“ Der Kurs unter der Leitung des Düsseldorfer Künstlers Christian Lüttgen läuft in den Herbstferien, aber die Plätze sind schon auf dem Markt: Gearbeitet wird vom 10. Oktober an sechs Tage täglich von 10 bis 16 Uhr.

Selbermachen, das trifft laut Lichtenau den Nerv bei vielen, die sich entspannen wollen. „Yoga ist eben nicht für jeden etwas.“ Daher kommen die Menschen in ihre Kurse, von klassischen Mal- und Zeichenkursen reicht das Angebot bis zum Wochenendkurs, in dem die Teilnehmer Glas verschmelzen. Mit wenig Aufwand erziele man so großartige Ergebnisse, schwärmt Lichtenau. Neu im Programm und wohl eher für eine jüngere Zielgruppe gedacht ist zudem der Kurs „Comics zeichnen“ mit Norbert Höveler. An zwei Wochenenden zeigt der bekannte Cartoonist, wie man eine eigene Comicfigur entwickeln kann, wie man sie zeichnet und die richtigen Gesichtsausdrücke trifft.

Eine längst etablierte Größe bei der ASG ist die ehemalige Beuys-Schülerin Hannelore E. Busch, die — immer sorgfältig und extravagant gekleidet - die Meisterklasse Malerei und Zeichnung leitet. „Das ist eine Ausbildung, die sich in Grund- und Aufbau-Kurs teilt. Beide Teile dauern jeweils zwei Jahre und schließen mit einer Ausstellung und der Verleihung eines Zertifikats ab“, erklärt Lichtenau. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer regelmäßig die Sitzungen besuchen. Ein professioneller Anspruch, der in die Professionalität führen kann. „Wir hatten etwa einen Teilnehmer, der nach unserer Ausbildung als Kunstlehrer in den Schulbetrieb als Quereinsteiger wechseln konnte.“

Waren es früher eher rüstige Rentner, die Kurse der ASG besucht haben, sind es laut Lichtenau zunehmend jüngere Leute, die sich entweder beruflich weiterentwickeln wollen oder das Selbermachen im Kreis von Gleichgesinnten als sinnhafte Auszeit empfinden. „Dass ein toller gekaufter Schal vielleicht nicht so viel wert ist, wie ein toller selbstgemachter Schal, das setzt sich zunehmend durch.“ Ebenso wie auch Backen, Kochen, Stricken und Häkeln stark im Trend liegen. Lichtenau nennt als möglichen Grund für die Hinwendung zum Kreativen: „Das berührt Erinnerungen und Wünsche von früher.“