Wie bei Monty Python
Probenbesuch: „The Fashion“ an der Rheinoper behandelt das Thema Mode mit britischem Humor. Das Stück bietet neben seinen frechen Texten jede Menge Situationskomik.
<strong>Düsseldorf. Zwei Figuren, Bow und Scrape, tapsen vorsichtig durch den Spalt im Vorhang, wickeln sich spielerisch in ihn ein, als sei der rote Samt ein Rock, Schal oder Mantel. Aha, es geht um Mode. "The Fashion" nennt sich das Auftragswerk der Deutschen Oper am Rhein, für das der Italiener Georgio Battistelli die Musik komponiert und der britische Schauspieler und Schriftsteller Bob Goody das Libretto verfasst hat. Am 26.Januar ist Premiere. Die Beteiligten nutzen derzeit die Bühnenproben, um die vielen Absprachen und Abläufe, die das Werk benötigt, zu einem reibungslosen Ganzen zu fügen. Dann öffnet sich der Vorhang und gibt den Blick frei auf das Bühnenbild von Michael Simon, der auch Regie führt. Eine Hotellobby mit großer roter Freitreppe ist das erste Bild, das sich dank der Drehbühne auch verwandeln kann. Bunte Videoprojektionen von Flurin Madsen geben den weißen Aufbauten einen futuristischen Anstrich. "Ich bin der erste, der die neue Drehbühne des Opernhauses nutzt", sagt Simon, der letzte Spielzeit in der Rheinoper mobil "Faust" inszenierte. Doch wer etwa seinen "Shockheaded Peter" im Schauspielhaus gesehen hat, weiß, wie dynamisch er eine Handlung dank einer Drehbühne erzählen kann.
Auch die Technik muss streng nach Takt und Musik agieren
Noch braucht das Routieren der Bühne einige Proben. Denn genau wie alle Sänger muss auch die Technik streng nach Takt und Musik agieren. Ein nicht immer leichtes Unterfangen. Die Übergänge von einer Szene zur anderen stimmen noch nicht. Simon springt zum wiederholten Mal von seinem Platz eine Reihe hinter dem Regiepult auf und läuft zur Bühne, um seinen Darstellern und dem Inspizienten Verbesserungsvorschläge zu machen. "Ich spreche nicht gern ins Mikro", gibt er später zu.
Die Oper wird komplett (mit Übertitelung) auf Englisch gesungen. Da die meisten Darsteller aus dem angelsächsischen Raum stammen, hat man sich auf Englisch als Probensprache geeinigt. Auch dem Amerikaner John Fiore, der geduldig an seinem kleinen Pult im Orchestergraben sitzt, kommt das entgegen. Doch wenn nötig, wechselt er spielend ins Französische, um etwa Daniel Djambazian etwas zu erklären.
Die Geschichte erzählt von einer Verwechslung. Als das männliche Supermodel nicht zur Präsentation der neuen Kollektion im Hotel erscheint, schlüpft das Zimmermädchen Meli (gespielt von Kristen Leich) in die Hosenrolle und begeistert als männlicher Mel die Modewelt.
Premiere am 26. Januar, Karten unter Tel. 0211/8925-211.