Feuilletönchen Kunstpalast ohne Museum - Neuer Name, neuer Geist?

In unserer Kulturkolumne widmet sich unser Redakteur dem neuen Namen und der Neuausrichtung des Kunstpalastes.

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Düsseldorf. Jetzt heißt das Museum Kunstpalast nur noch „Kunstpalast“. Ohne „Museum“, aber mit neuem Design.

Sind Namen nicht Schall und Rauch? Wenn man sich das Zitat aus Goethes Faust etwas näher anschaut, so entdeckt man jedoch, dass es mit diesem Ausspruch etwas mehr auf sich hat. „Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch“, heißt es dort. Also „Gefühl“ sei viel wichtiger als das, wie man etwas nennt. Doch wie bekommt man ein Gefühl für etwas, wie transportiert sich das Gefühl? Durch Identität — diese kann sich dann auch in einem Namen ausdrücken.

Ein neuer Name also oder auch eine neue Identität, ein neues Gefühl für das Haus am Ehrenhof? Ein Palast für alle Künste soll er sein, also viel mehr als nur ein Museum. Mit dem neuen Namen ist auch eine inhaltliche Neuorientierung verbunden.

Sprechendes Beispiel für diese Öffnung ist die ab dem 29. September gezeigte Ausstellung „PS: Ich liebe Dich“ zu Sportwagen der 50er bis 70er Jahre. Man möchte einen breiten Kunstbegriff verfolgen, möchte den Besuchern ungewohnte Perspektiven eröffnen. Zudem soll der neue Name dem Umstand Rechnung tragen, dass das Haus mit dem Robert-Schumann-Saal eben nicht nur ein Museum, sondern zugleich auch ein Ort für Musik in seinen Hallen beheimatet.

Doch allein durch eine neue Visitenkarte, auf der ein etwas griffigerer Name zu lesen ist, wird das Haus nicht eine neue — im idealfall überzeugende und frische — Identität bekommen. Eine Neuausrichtung muss vom Innersten heraus geschehen, muss das gesamte Haus durchdringen. Ein neues Etikett kann da nur ein Ausdruck einer inneren Verwandlung sein.

Wie und ob der Kunstpalast ein Palast für wahrhaft alle Künste werden kann und werden wird, wird sich zeigen. Toi Toi Toi!