Düsseldorf Lieferbasis für 25.000 Pakete täglich

Immer mehr Menschen bestellen Waren im Internet. Dadurch boomt auch die Branche der Paketdienste. DHL baut neue Zustellbasis.

Düsseldorf. Mit dem Onlinehandel boomt das Geschäft der Zusteller. DHL, der Marktführer unter den europäischen Paketdiensten, hat in Düsseldorf nun mit dem Bau einer zweiten mechanisierten Zustellbasis begonnen. An der Bonner Straße 225 im Segro Business Park wurde jetzt die Baumaßnahme vorgestellt. Auf insgesamt 21 000 Quadratmetern Grundstücksfläche wird die Paketbasis entstehen. Sie umfasst rund 7400 Quadratmeter Hallennutzfläche sowie knapp 600 Quadratmeter Sozial- und Büroflächen.

Am 1. November soll sie nach nur einem halben Jahr Bauzeit rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft fertig sein. „Wir sind dringend auf die neue Zustellbasis angewiesen, weil wir unsere Kapazitätsgrenzen erreicht haben“, erklärte gestern Postsprecher Rainer Ernzer. Bislang müssen die Zustellbasen in Neuss und Ratingen das Düsseldorfer Stadtgebiet mit versorgen. Die erste mechanisierte Zustellbasis in Düsseldorf wurde im November 2014 an der Fichtenstraße in Flingern eröffnet und kann das Paketaufkommen für die ganze Stadt längst nicht mehr alleine bewältigen.

„Wir erwarten bundesweit weiter ein jährliches Wachstum von acht Prozent, in Düsseldorf sogar im zweistelligen Prozentbereich“, fügte er hinzu. Es seien die Privatkunden, die mit ihren weiter wachsenden Internetbestellungen für den Hauptschub sorgen: „Früher waren Quelle und Neckermann unsere größten Kunden, heute sind es Zalando, Amazon & Co“, betont Ernzer. Die gesamte Paketpost für Düsseldorf kommt jede Nacht mit bis zu acht Lastern aus dem Paketzentrum in Krefeld. In Zukunft muss sie dort nur noch vorsortiert werden und dann auf beide Zustellbasen verteilt werden. Rund 25 000 Pakete und Päckchen werden ab November täglich an der Bonner Straße sortiert, dieselbe Kapazität hat auch die Basis an der Fichtenstraße. Vor Weihnachten erwartet Rüdiger Hoffmann, zuständiger Bereichsleiter bei DHL, sogar bis zu 40 000 Pakete pro Basis.

Für das neue Zustellzentrum werden 160 Mitarbeiter arbeiten. Mit 120 Sprintern können täglich jeweils bis zu 220 Sendungen pro Lieferwagen verteilt werden. Allerdings wird die Zustellbasis zunächst ohne Technik starten: „Die Sendungen werden zunächst lose in Wechselkoffern und auf Rollbehältern verladen. Erst im Frühjahr wird die Sortiertechnik mit ihren 120 vollautomatischen Rutschen eingebaut“, erklärt Hoffmann. Die Verteileranlage ordne dann automatisch die Sendungen dem entsprechenden Zusteller in Kastenrutschen zu.

„Durch die Bearbeitung direkt in der Zustellbasis sparen wir Zeit und erreichen eine noch schnellere Auslieferung an den Kunden“, sagt Ernzer. Bislang erreichten 90 Prozent aller Pakete ihr Ziel am nächsten Tag. „Wir wollen noch besser werden und erreichen, dass 94 Prozent am Folgetag ausgeliefert werden“, so Ernzer.

Wie lange die beiden Zustellbasen das weiter wachsende Paketaufkommen bewältigen können, vermag Ernzer noch nicht zu beurteilen, jedoch müsse die Kapazität für die nächsten zwei bis drei Jahre reichen: „Im Zehn-Jahres-Rhythmus können wir auf jeden Fall nicht mehr planen. Wir müssen jeweils dynamisch anpassen.“