Literarischer Abend mit Michael Zeller

Schriftsteller auf den Spuren E.T.A. Hoffmanns.

Vor zweihundert Jahren, im Herbst 1817, bringt in Berlin ein Handwerksgeselle sein Mädchen um. Der Amtsarzt plädiert auf Strafverschonung, wegen momentanen Wahnsinns bei der Tat und daraus folgender Schuldunfähigkeit. Prominent wird der Fall, als der Kammergerichtsrat E. T. A. Hoffmann eingreift — der bedeutende deutsche Erzähler der Romantik. Der Jurist Hoffmann verwirft das Gutachten des Arztes und verurteilt den Täter zum Tod auf dem Rad. In den gleichen Tagen schreibt derselbe Hoffmann abends nach Dienstschluss die Erzählung über Serapion, den „wahnsinnigen Heiligen“, der als Einsiedler im Wald lebt. Hoffmann modelliert diese Figur zum Ahnherrn jedes Erzählers.

„Wie viel Arten von Wahnsinn mag es geben?“, fragt sich der Wuppertaler Schriftsteller Michael Zeller und geht ausführlich diesem ungemein spannenden Fall einer literarischen und juristischen Doppelbestimmung von Wahnsinn nach — und stellt damit die Frage nach den Grenzen von Kunst. Darüber spricht er bei einem Literarischen Abend am Dienstag, 28. November, um 19 Uhr im Gerhart-Hauptmann-Haus an der Bismarckstraße 90 (fünf Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof). Mehr Infos unter

michael-zeller.de