Kippen Verkaufssonntage im Advent?

Mit Eilanträgen will Verdi die Öffnung der Geschäfte zu den Weihnachtsmärkten in den Stadtteilen verhindern. Das kritisieren die Händler vor Ort und OB Thomas Geisel.

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In Eller fällt in diesem Jahr der Weihnachtsmarkt aus. Die Werbegemeinschaft hat bereits wegen der Klage Verdis kapituliert. Die Gewerkschaft will mit Eilanträgen erreichen, dass auch in Pempelfort/Derendorf, Benrath, Kaiserswerth, Oberkassel, Bilk und Unterbilk die vom Stadtrat genehmigten Sonntagsöffnungen zu den Märkten nicht stattfinden. Die Klage, die Veranstaltungen am 3. Dezember betrifft, hat Verdi beim Verwaltungsgericht eingereicht, die für den 10. Dezember sei in Vorbereitung. Gestern schaltete sich Oberbürgermeister Geisel in die Diskussion ein.

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Aus seiner Sicht schießt Verdi deutlich über das eigene Ziel, die Arbeitnehmer zu schützen, hinaus. „Ich bin selber kein Freund von exzessiven Sonntagsöffnungen“, erklärt der OB. Aber die Klagen gegen die Öffnungen in den Stadtteilen seien unverständlich und eher kontraproduktiv. Geisel: „Wir müssen alles tun, um den Einzelhandel in den Stadtteilen zu stärken, wenn wir nicht wollen, dass die Stadtteile veröden.“

Seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu Sonntagsöffnungen sieht sich die Gewerkschaft in ihrer grundsätzlichen Ablehnung gestärkt und klagt öfter gegen genehmigte Termine. Zum Teil mit Erfolg. So wurde die Genehmigung anlässlich der Messen Beauty und Top Hair am 2. April 2017 per Verwaltungsgerichtsbeschluss aufgehoben. In Benrath wurde die genehmigte Öffnung aus Anlass des Maimarktes untersagt, in Bilk diese zum Stadtteilfest.

Dass der Weihnachtsmarkt in den Vierteln die eigentliche Attraktion ist und nicht die Sonntagsöffnung der Geschäfte, sieht Uwe Foullong, stellvertretender Verdi-Bezirksgeschäftsführer so nicht. Die Sonntagsruhe stehe vor dem Kommerz und sei Grundrecht, „wenn dies nicht eingehalten werde, ist es unsere Pflicht und Aufgabe, das vom Gericht überprüfen zu lassen.“