Meinung Alles gut beim Marathon? Nicht wirklich
Besucher und Läufer freuten sich über das schöne Wetter beim Metro-Marathon Düsseldorf, Anwohner ärgern sich vielleicht ein wenig, und ansonsten? Alles gut? Nicht wirklich. Aus Kostengründen gibt es seit einigen Jahren keine Marathonmesse mehr in den Rheinterassen.
Stattdessen müssen die Läufer ihre Startnummer im 4. Stock der Sparkasse abholen. Bei einer Marathonmesse trifft sich die Szene. Läufer fiebern gemeinsam dem Start entgegen, plaudern über Trainingserfolge, Verletzungen, angepeilte Marathonzeiten. Es ist ein Meet and Greet in Adrenalin geschwängerter Luft. Normalerweise. In Düsseldorf will man nach der Abholung der Startnummer schnell wieder weg. Da kommt keine Stimmung auf.
Am Veranstaltungstag sind die Marathonläufer dann eigentlich nur noch Beiwerk, denn Geld kommt durch die Staffeln rein. Viele "Einmal-und-nie-wieder-Läufer" bevölkern die Straße. Live-Tracking- und -Ergebnisse sind mittlerweile Standard bei Veranstaltungen wie dieser. Nicht so in Düsseldorf. Weder auf der Webseite, noch wie angepriesen in der App. Da funktionierte das Live-Tracking nicht. Kilometerangaben auf der Karte in der App? Fehlen, der User darf raten.
Fernsehübertragung vom WDR gibt es schon seit Jahren nicht mehr und Center TV ist auch ausgestiegen aus der Berichterstattung am Veranstaltungstag.
Folgt man Metro Marathon Düsseldorf auf Twitter während des Marathons, so fragt man sich, ob überhaupt Elite-Frauen mitlaufen. Die blieben so gut wie unerwähnt. Die Kritikpunkte mögen Kleinigkeiten sein, aber sie sind bezeichnend dafür, dass die Veranstaltung immer liebloser durchgeführt wird. 2018 und 2019 finden die Deutschen Meisterschaften im Marathon in Düsseldorf statt. Hoffentlich wird dann einiges besser gemacht.