Düsseldorfer EG Ausnahme wird in der Deutschen Eishockey Liga zur Regel

Das Fernsehen überträgt das Spiel der DEG am Sonntag in Hamburg. Oft passiert das nicht, aber bald wird jedes Spiel gezeigt.

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Besonders viel haben sie nicht füreinander übrig, die Hamburg Freezers und die Düsseldorfer EG. Vielleicht sind die Spiele der beiden auch deswegen immer so ereignisreich. Vor allem die jüngeren. Bereits in der vergangenen Saison gab es fliegende Handschuhe, durchdrehende Trainer und 24 Tore zu bestaunen. Ehe sich das Ganze in den Play-offs zu einer epischen Serie über die sieben Spiele steigerte. Und auch in dieser Saison konnten sich die drei bisherigen Begegnungen sehen lassen. Beim 4:1 am zweiten Spieltag feierte die DEG ihren ersten Saisonsieg, mit dem 7:1 Mitte November veredelte sie den 6:3-Erfolg zwei Tage zuvor in Köln, beim jüngsten Duell Anfang des Monats führte Hamburg verdient 3:0, dann kam die DEG zurück und glich aus, ehe die Freezers noch 4:3 gewannen.

Bei solch spektakulären Spielen kann es weniger überraschen, dass die Vermarkter der Deutschen Eishockey Liga ihre Übertragungswagen nun erneut in die Hansestadt schicken. Schon das 4:3 war ja auf laola1.tv zu sehen. Ansonsten schauen alle jene, die die rot-gelbe Erfolgsserie live mitbekommen wollen, meist in die Röhre. Die Partie am Sonntag (17.45 Uhr/Servus TV) in Hamburg ist zwar bereits die 42. der laufenden Saison, aber erst das neunte Fernsehspiel für den Tabellenzweiten.

Seit dieser Woche ist allerdings klar, dass diese Zeit bald ein Ende hat. Am Mittwoch verkündete die DEL ihre neue Zusammenarbeit mit der Telekom. Nach drei Jahren mit dem aktuellen Rechtehalter „The Sportsman Group“ und dessen Partnern Servus TV sowie laola1.tv übernimmt nun Deutschlands größtes Telekommunikationsunternehmen die Übertragung der höchsten Eishockey-Liga. Wie der Vertrag genau aussieht, ist noch unklar, aber bereits jetzt steht fest, dass künftig sämtliche Spiele jeden Vereins im Internet übertragen werden. Darüber hinaus soll es Spiele im Free-TV geben.

Doch während DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke von „faszinierenden Möglichkeiten“ und einem „großen Schritt, der dem Eishockey insgesamt enormen Auftrieb geben wird“ sprach, war das Geschrei unter manchen Fans groß. Die DEL verschwinde wieder aus dem frei empfangbaren Fernsehen. Der Vertrag sei eine Rückkehr zu den Zeiten, als Eishockey beim Bezahlsender Sky lief und sich aus der Öffentlichkeit verabschiedete — woran der Sport bis heute leidet.

Dabei soll genau das eben nicht geschehen. Die Telekom dürfte selbst das größte Interesse daran haben, Eishockey möglichst oft im Fernsehen zu haben. Um daran zu verdienen. Und vor allem, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, Sender für weitere Spiele oder Fans für die Bezahlangebote auf diversen Endgeräten zu begeistern. So wie sie es bereits mit der Basketball-Bundesliga erfolgreich praktiziert.

Auch Paul Specht freut sich. „Weltklasse“, nennt der DEG-Geschäftsführer die Zusammenarbeit mit dem „Gütesiegel Telekom“. Dass mindestens in den kommenden vier Spielzeiten alle DEG-Spiele live zu sehen sind, überzeuge auch neue Sponsoren. „Nicht nur die Reichweite, auch die Klasse, die dahintersteht. Wir nehmen jetzt nicht mehr jedes Spiel mit einer Fankamera auf, jetzt kommen jedes Mal eine Regie, ein eigener Kommentator und entsprechende Kameras.“ Die Fans wird es freuen.