Basketball: Magics-Geschäftsführer Wischnitzki - „Das konnte ich nicht einfach untergehen lassen“

Magics verlieren zum Saisonende 63:73 in Lich. Klaus Wischnitzki zieht Bilanz.

Düsseldorf. Mit der 63:73 (30:38)-Niederlage beim TVLich endet die wohl turbulenteste Zweitliga-Saison der ART Magics mit dem zehnten Tabellenplatz noch versöhnlich. Trainer-Entlassung, Beinahe-Insolvenz und der jetzt drohende Umzug nach Krefeld bleiben eher in Erinnerung als die sportliche Leistung.

Im Herbst hatte Klaus Wischnitzki, vormals "nur" Gesellschafter der Magics-GmbH, als Geschäftsführer das Ruder in die Hand genommen und zieht vor seinem Rücktritt im WZ-Interview Bilanz.

Herr Wischnitzki, wie froh sind Sie, dass die Saison vorbei ist?

Wischnitzki: Letztlich sehr froh. Vor allem weil wir die sportlichen Ziele doch noch erreicht haben und mit einem Mini-Etat die Klasse gehalten wurde. Das war das Mindeste in der neu gegründeten Pro A, die keiner vorher so richtig einschätzen konnte.

Darüber hinaus bleibt aber vor allem das Chaos im Umfeld in Erinnerung, oder?

Wischnitzki: Richtig, das waren leider lange und harte Monate. Wir mussten die ganze Saison kämpfen und haben uns mit diversen Einsparungen und Sponsoren-Zuwendungen noch vor dem finanziellen Aus gerettet. Die Trennung von Robert Shepherd nach sieben gemeinsamen Jahren nicht zu vergessen. Das ist heute noch schade, aber im Nachhinein war es richtig.

Werfen Sie sich Fehler vor?

Wischnitzki: Ja, beispielsweise die Einstellung von Vera Seefeld als Nachfolgerin von Geschäftsführer Kolja Bathow. Sie war zu jung und unerfahren für den Job. Auch Shepherd muss als Trainer noch viel lernen, da ist einiges unstrukturiert gelaufen.

Und ihr eigener Einstieg als Geschäftsführer?

Wischnitzki: Ich bin der Mannschaft seit 33Jahren verbunden, kümmere mich seit 20Jahren um die Finanzen in der Abteilung. Das konnte ich nicht so einfach untergehen lassen. Zu den jeweiligen Zeitpunkten schienen viele Entscheidungen richtig. Aber hinterher ist man dann immer schlauer.

Warum ziehen Sie sich jetzt zurück?

Wischnitzki: Ich gebe alles ab und muss mir einfach eine Auszeit nehmen. Es war sehr viel zuletzt, auch vom Zeitaufwand. Ich möchte meine Freizeit nicht mehr zwingend nach einem Basketball-Team ausrichten.

Ich bin im vergangenen Jahr 50 geworden und hatte schon lange mit dem Rückzug geliebäugelt. Auch angesichts meines neuen Jobs als Leiter der Stadtkasse, der sehr viel umfangreicher ist als der vorherige im Rechnungsprüfungsamt.

Der Name Wischnitzki steht in Düsseldorf für Basketball. Wie soll es weitergehen?

Wischnitzki: Wenn die Giants den Durchbruch schaffen, indem sie erfolgreich spielen, werden sie sicher auch Fans gewinnen, und dann ist das sicher eine interessante Sache. Beim ART müssen jetzt auch mal andere ran. Im Vorstand bleibe ich, übe aber sonst keine Funktion mehr aus.

Und die Magics ziehen nach Krefeld um?

Wischnitzki: Noch ist das nicht in trockenen Tüchern. Mehr kann ich dazu nicht sagen.