Tischtennis: Borussia auf Meisterkurs
Gegen Frickenhausen gibt es ein 6:3 in Hagen. Gegner in den Play-offs ist Fulda.
Düsseldorf. Würzburgs Manager Frank Müller hatte es vor der Saison am krassesten ausgedrückt: "Die Bundesliga ist tot." Der Grund für die deutliche Aussagen war der Wechsel der deutschen Nationalspieler Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov zur Borussia.
Auch die übrigen Manager der Klubs in der Deutschen Tischtennis-Liga tippten auf die Düsseldorfer als neuen Meister. Christoph Reul, Manager des gestrigen Gegners TTC Frickenhausen: "Man kann Düsseldorf ärgern, wenn sie nicht komplett sind. Ansonsten sind sie nicht zu schlagen."
Das mit dem Ärgern gelang tatsächlich: Der TTV Gönnern (6:4 in eigener Halle) und die TTF Ochsenhausen (6:4 in Düsseldorf) nutzten das mal verletzungsbedingte, mal geplante Fehlen des Spitzenspielers Timo Boll und brachten dem haushohen Favoriten die zwei einzigen Saisonniederlagen bei. Spielte Boll mit, gab es für die Borussia keine Niederlage - wohl aber ein 5:5 in Ochsenhausen.
Auch Sonntagnachmittag in der Hagener Stadthalle hätte es ein solches Ergebnis geben können. Zur Pause stand es 3:3 im ausgelagerten Heimspiel. Zumal es für die Borussia nach dem Erfolg im Nachholspiel am Freitag gegen Plüderhausen (6:1) um nichts mehr ging.
Es stand bereits fest, dass sie als Tabellenführer in die Play-off-Runde gehen, und somit hätten sie entsprechend sorglos in die Partie gehen können.
Doch Christoph Reul sollte Recht behalten: Dank Boll war die Borussia nicht zu schlagen, besiegte Frickenhausen noch mit 6:3. Boll baute die Doppel-Bilanz an der Seite von Christian Süß auf 8:2 aus, anschließend seine Einzel-Bilanz mit zwei Siegen ohne Satzverlust auf 18:2.
Und eine Woche vor dem Beginn der Play-off-Runde zeigten sich auch Christian Süß und Petr Korbel in guter Form. Vor allem Letztgenannter, der nach dem klaren Sieg gegen Jugend-Weltmeister Patrick Baum auch den deutschen Nationalspieler Bastian Steger bezwang und somit für den siegbringenden sechsten Punkt sorgte.
Gegner in der Endrunde, von der es Aufzeichnungen im TV-Sender DSF zu sehen geben wird, ist Fulda (26.April und 3. Mai). Also beginnen die Play-offs mit dem gleichen Duell wie die Hauptrunde - im vergangenen August hatten die Düsseldorfer die Manager der Liga mit dem 6:1 in ihrer Meinung bestätigt.
"Aber jetzt fängt es wieder bei Null an", sagt Trainer Dirk Wagner, "für die Tabellenführung nach der Hauptrunde können wir uns nichts kaufen." Das stimmt, zumal die Liga nicht so "tot" ist, wie Würzburgs Frank Müller behauptete.
Und im Finale (10. und 17. Mai) könnte es ein Wiedersehen mit Ochsenhausen geben. Jener Mannschaft, gegen die die Borussia in dieser Saison noch nicht gewonnen hat.