Ein unverhoffter Aufstieg Wie der TV Grafenberg das Abenteuer Oberliga angehen will

Düsseldorf · Eigentlich wollten die Basketballer des TV Grafenberg erst in der kommenden Saison den Sprung aus der Landesliga wagen. Nun wurde das Ziel früher als erwartet erreicht. Die Vorfreude ist entsprechend groß.

Die Basketballer vom TV Grafenberg freuen sich nachträglich über den Aufstieg in die Oberliga.

Foto: TV Grafenberg/Vassilios Katsogridakis

Unverhofft kommt oft. Nach Ablauf der Meldefrist für die kommende Basketballsaison haben gleich zwei Düsseldorfer Mannschaften Grund zum Jubeln. Die Herren des Landesliga-Vizemeisters TV Grafenberg steigen nachträglich in die Oberliga auf, während die Damen der Capitol Bascats doch nicht absteigen müssen und weiterhin in der Oberliga spielen dürfen. Beide Mannschaften profitieren von Rückzügen anderer Teams.

„Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Eigentlich wollten wir den Aufstieg aus der Landesliga erst in der kommenden Saison anpeilen. Als bester Zweitplatzierter der Landesliga-Gruppen dürfen wir aber jetzt schon eine Spielklasse höher antreten“, verrät Vassilios Katsogridakis, Basketballer des TV Grafenberg. Der neue Plan sieht folgendermaßen aus: In der Sommerpause soll an der Weiterentwicklung der jungen Spieler gearbeitet werden, zudem konnten bereits Verstärkungen – drei Zugänge von außerhalb – begrüßt werden.

Einer von ihnen ist Rückkehrer Georg Mkhitarian. Sechs Jahre spielte er beim TVG, ehe er zum Oberligisten SV Alte Freunde wechselte. Hier war der Aufbau- und Flügelspieler einer der Leistungsträger und Topscorer, pro Partie kam er auf durchschnittlich über 30 Minuten Spielzeit. „Während seiner Zeit bei den Alten Freunden haben wir immer Kontakt gehalten, auch bei Feiern war er dabei. Wir freuen uns sehr über seine Rückkehr“, so Katsogridakis.

Mit Spielertrainer Mario Stojanovic wäre für die Saison 2024/25 der Aufstieg das Ziel gewesen, jetzt geht es eben direkt in die Oberliga. Lange überlegen, ob sie diese Chance annehmen, mussten die Grafenberger nicht.

Dass es in der höheren Liga rauer zugeht, ist den Aufsteigern klar

„Den jüngeren Spielern fehlt zwar noch die Erfahrung, aber sie entwickeln sich langsam zu Leistungsträgern. Wir haben einen großen Kader, die Teamchemie ist super. Daher gehen wir das Abenteuer Oberliga an“, kündigt Katsogridakis an.

Dass es in der höheren Liga etwas rauer zugeht, ist den Aufsteigern bewusst. „Uns ist klar, dass es vermutlich einige Klatschen geben wird. Wenn wir in den letzten Jahren Niederlagen kassiert haben, fielen die meist einstellig aus. Aber die Jungs ziehen mit, alle haben ihr Bleiben signalisiert“, betont Katsogridakis. „Wir freuen uns riesig auf die neue Saison und sind gespannt auf viele neue und ein paar altbekannte Gegner. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten und schauen einfach, wie es laufen wird.“ Den Oberliga-Neulingen stehen einige aufregende Derbys bevor: Vizemeister TuS Maccabi, TG 81 und die Alten Freunde freuen sich schon auf das neue Nachbarschaftsduell.

Auch die Damen der Capitol Bascats dürfen im Herbst wieder in der Oberliga starten. Nach vielen knappen Niederlagen hatten sie am letzten Spieltag mit einem Heimsieg über den direkten Konkurrenten TG Neuss II den Sprung auf den drittletzten Tabellenplatz geschafft. Als schlechterer Drittletzter beider Oberliga-Gruppen hätte die Mannschaft von Trainer Marco Wißfeld den Gang in die Landesliga antreten müssen. Doch aufgrund des Rückzugs eines anderen Teams erhielten die Bascats jetzt wieder den Startplatz in der Oberliga.

Das ist auch eine gute Chance, den ambitionierten Talenten aus der WNBL-Mannschaft Spielpraxis auf hohem Niveau zu bieten.