Behindertensport: Tennisbegeisterung kennt keine Grenzen
Ein Mal in der Woche trainieren Menschen mit Behinderung in der DSV-Halle.
Düsseldorf. Der Spaß steht ihm ins Gesicht geschrieben. Wenn Jino Yoon den Aufschlag ins Feld platziert, hat er allen Grund dazu. Der bald 29-jährige gebürtige Koreaner gehört zu der Gruppe behinderter junger Menschen, die einmal wöchentlich in der Halle des DSV 04 an der Aktion "Sport macht Spaß" (SMS) der Lebenshilfe teilnehmen. Es ist eine besondere Tennisstunde, auch für die betreuenden Tennislehrer Ingmar Hattan und Lena Trceziok.
"Es ist für uns ein Vergnügen, mit ihnen zu trainieren. In den beiden Stunden machen wir viele Koordinationsübungen und spielen natürlich auch Tennis. Bewegung steht im Vordergrund", sagt Hattan. Jino Joon fällt dabei besonders auf. Trotz einer frühkindlichen Hirnschädigung ist seine Koordination beachtlich. Der Aufschlag kommt hart, und wenn er die Grundschläge trifft, sitzt viel Kraft dahinter.
"Ich spiele auch gerne Fußball", sagt er. Um das zu unterstreichen, jagt er den roten Plastik-Ball mit einem harten Schuss in die Maschen. Aber nicht nur Jino Yoon, alle in dieser Gruppe besitzen eine Sonderstellung. Man kümmert sich sehr sorgfältig um die jungen Sportler, ebenso wie um die zierliche Chantal Köhl, die noch nicht so lange dabei ist.
"Der Sport ist wichtig für ihre Ausgeglichenheit. Das gilt besonders für Jino. Er hat einen großen Bewegungsdrang", sagt Ingmar Hattan, der auch Vereinstrainer beim DSV 04 ist. "Ich habe mittlerweile auch einiges von ihnen gelernt. Es sind alles liebe Menschen, die zu jedem freundlich sind. Das ist bei Menschen ohne Behinderung nicht immer der Fall."
Die Tennisstunde geht weiter. Jetzt wird der Ball auf dem Schläger jongliert. Christian Etz und Benedikt Lange sind voll konzentriert. Selbst wenn der Ball einmal herunterfällt, wird er sofort aufgehoben, und es geht weiter, immer unter Anleitung und mit Hilfestellung der Trainer.
Die Tennisspieler der Lebenshilfe trainieren seit fünf Jahren beim DSV 04. Vergangene Woche gab es eine 1000-Euro-Spende vom Tennisbezirk Düsseldorf für die Tennis-Aktion "SMS". "Wir sind alle der Überzeugung, dass das Geld gut angelegt ist und wir so das Tennisspielen unterstützen", sagt Dagmar Krehnke vom Tennisbezirk, die zusammen mit Knut Dielmann den Scheck überreicht hatte.
Erfolgreichste Tennisspielerin aus dieser Gruppe ist Anja Rossol, die bei den Special Olympics in China und Dublin bereits mehrere Medaillen gewonnen hat.