Boll macht letztlich kurzen Prozess

Borussia gewinnt das Halbfinal- Hinspiel in Grenzau taktisch geschickt mit 3:1.

Düsseldorf. Natürlich war es für Patrick Baum am Freitagabend ein ganz besonderes Spiel, und deshalb hängte sich der künftige Borussia-Profi sicherlich etwas mehr rein. So hatte es Borussias Trainer Dirk Wagner auch erwartet.

Lohn war für Baum der Gewinn des ersten Satzes gegen Timo Boll mit 11:6. Doch anschließend kam nicht mehr viel von dem Grenzauer Spitzenspieler, Baum unterlag in den folgenden drei Durchgängen ebenso deutlich seinem künftigen Mannschaftskollegen.

Am Ende triumphierten die Düsseldorfer Tischtennis-Profis mit 3:1 im ersten Play-off-Halbfinale der Deutschen Tischtennis-Liga beim TTC Grenzau und dürften im Rückspiel nur noch wenig Probleme mit dem Weiterkommen haben. "Wir haben die Aufstellung prima getroffen, und unsere Spieler haben das gut in die Tat umgesetzt", sagte Trainer Dirk Wagner.

So hatten die Borussia-Verantwortlichen erfolgreich verheimlicht, dass Seiya Kishikawa im Training der vergangenen Woche mit dem Fuß umgeknickt war. Diagnose: Bänderriss im Knöchel, offenbar aber ein "alter", den Kishikawa unbemerkt mitgeschleppt hatte. Somit war der Einsatz am Freitag im Brexbachtal unmöglich.

Dafür musste am Freitag der Trinko Trinko unverhofft einspringen, fünf Tage nach seinem vermeintlichen "Abschiedsspiel". Der Niederländer hatte angesichts der Spielstärke seiner drei Mannschaftskollegen nur in eben jenem (Verletzungs-)Fall auf ein erneutes Spiel hoffen können. Zwar verlor Keen gegen Kenji Matsudaira, verspielte eine 10:5-Führung im dritten Durchgang, doch das tat der Borussia am Ende nicht weh.

Denn die geschickte Setzung hatte verhindert, dass Süß auf Matsudaira traf. Eine Lehre aus dem ziemlich knappen 3:2 in einem der zwei Saisonspiele. So siegte Süß gegen Tomas Pavelka zum Auftakt, und Boll legte gegen Patrick Baum nach. Schon zur Pause war damit vor rund 600 Zuschauern alles nach Plan gelaufen. Im vierten Einzel machte Boll dann gegen Pavelka kurzen Prozess.