Borussia Düsseldorf Was die Borussia so stark macht

13 Siege in Folge — in allen drei Wettbewerben läuft es beinahe perfekt. Jetzt steht der Titelverteidiger auch im „Final Four“ um den Deutschen Pokal.

Borussia Düsseldorf: Was die Borussia so stark macht
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Düsseldorf. Tabellenführer in der Tischtennis-Bundesliga, souveräner Gruppensieger in der Champions League und nun auch für das „Final Four“ um die Deutsche Pokalmeisterschaft qualifiziert. Borussia Düsseldorf ist in der Hinrunde der Saison 2016/17 in allen drei Wettbewerben absolut im Soll. Am Mittwochabend gab es im Pokal-Viertelfinale gegen den TTC Grenzau ein 3:0, bei dem in den drei Einzeln gerade einmal ein Satz verloren ging. Es war der 13. Pflichtspielsieg in Folge für das Team von Trainer Danny Heister. Doch was macht den Rekordmeister in dieser Spielzeit so stark?

Zum Ende der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro plagte den Spitzenspieler eine Nackenverletzung. Seit diese auskuriert ist, ist Boll nicht zu stoppen. Lediglich sein zweites Einzel für die Borussia in dieser Saison ging verloren, am 9. Oktober gegen den ehemaligen Teamkollegen Patrick Franziska beim Spiel in Saarbrücken. Seither hat der Linkshänder in allen drei Wettbewerben 13 Einzel in Folge gewonnen und dabei nur zwei (!) Sätze abgegeben. Insgesamt steht Boll bei einer Wettkampfbilanz von 14 Siegen und einer Niederlage und ist wieder einmal der Grundpfeiler des Erfolgs.

Mit Panagiotis Gionis und Patrick Franziska verließen zwei Profis den Club im Sommer. Der Österreicher Stefan Fegerl und die beiden Schweden Kristian Karlsson sowie Anton Källberg kamen hinzu. Eine lange Anlaufzeit benötigten die drei Neuen nicht, um sich im Verein zurechtzufinden. Lediglich Fegerl hatte mit zwei Niederlagen zum Start in die Bundesliga-Saison einen etwas holprigen Start. Karlsson, der vom französischen Spitzenclub Pontoise-Cergy nach Düsseldorf wechselte, fand sich von Beginn an bestens zurecht. Der erst 19-jährige Källberg kannte die Bundesliga bereits aus seiner Zeit beim TTC Hagen und hat unter Beweis gestellt, welches Potenzial in ihm schlummert.

In der vergangenen Spielzeit war die Borussia von vielen Verletzungen geplagt. Daher musste sogar Trainer Heister hin und wieder selbst zum Schläger greifen. Die Entscheidung von Manager Andreas Preuß, das Team von vier auf fünf Spieler zu erweitern, zahlt sich bislang aus. Nicht zuletzt, weil in einer langen Saison so Kräfte gespart werden können. Kamal Achanta ist als „Stand-by-Profi“ stets eine verlässliche Größe und zu Saisonbeginn fingen der Inder und die drei Neuen den Ausfall von Timo Boll bestens auf. „Mit fünf Spielern ist es eine besondere Situation. In einer Saison zwischen Olympischen Spielen und Weltmeisterschaft passt das aber gut“, sagt Preuß.

Der Niederländer hat seinen Vertrag im November vorzeitig bis Juni 2018 verlängert. Dem Erfolgstrainer ist es bislang gelungen, alle Spieler bei Laune zu halten — bei fünf Profis im Kader, von denen in der Regel nur drei auflaufen können, ist das nicht immer leicht. Der 45-Jährige versteht es, Spieler wie Anton Källberg und Stefan Fegerl optimal an die Bedingungen bei der Borussia sowie in der Bundesliga heranzuführen.