Borussia sorgt für Nervenkitzel

3:2-Sieg in Hennebont. Süß sorgt für die Entscheidung.

Düsseldorf. Es war kurz vor Mitternacht am Freitagabend, als die Borussen in Frankreich jubeln durften. Mit 3:2 hatte sich der Deutsche Meister im Halbfinal-Hinspiel bei GV Hennebont durchgesetzt. „Das war eine hochklassige Partie in einer aufgeheizten Stimmung“, sagte Borussia-Manager Andreas Preuß.

So hätten in der mit rund 1100 Zuschauern proppenvollen Halle die Fans beinahe auf dem Schoß der Trainer gesessen. Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung, als es im Spitzeneinzel Bai Feng Tian gegen Timo Boll wegen wiederholter Spielverzögerung und nach Gelb-Verwarnung eine Rote Karte gegen den Spieler der Gastgeber gab.

Dadurch wurde dem Düsseldorfer ein zusätzlicher Punkt zugesprochen, die Halle kochte. „So ein Pfeifkonzert habe ich beim Tischtennis selten erlebt“, sagte Preuß, der seinen Spitzenspieler ausdrücklich lobte. Nach Christian Süß’ Niederlage zum Auftakt gegen Bai Feng Tian (1:3) glich Boll mit dem Sieg gegen den Griechen Kalinikos Kreanga ebenso aus wie nach Patrick Baums Pleite gegen einen starken Dmitrij Prokopcov (1:3).

Wobei Letzteres gerade in der aufgeheizten Atmosphäre der Halle gelang, in der die Zuschauer natürlich einen Erfolg ihres Teams feiern wollten. „Bai ist ein unglaublich starker Spieler. Timo hat wirklich alles gegeben, musste sich mächtig strecken um die Begegnung zu gewinnen“, sagte Preuß, der die Stimmung nach dem 2:2-Ausgleich als „sehr erleichtert“ bezeichnete. Damit war eine klare Niederlage verhindert worden, die Düsseldorf am Freitag in eigener Halle hätte aufholen müssen.

Jetzt geht die Borussia letztlich sogar nach dem 3:2 mit leichten Vorteilen in das Rückspiel (19 Uhr, Staufenplatz). „Wir müssen uns bei Christian bedanken, der der Situation standgehalten und uns im letzten Spiel den Sieg gerettet hat“, sagte der Manager nach dem Abschlusseinzel zwischen Süß und Kreanga.

Der Grieche legte seine ganze Erfahrung als langjähriger Weltklassespieler in die Waagschale, ließ sich auch durch die zwischenzeitliche 2:0-Satzführung von Süß nicht aus der Ruhe bringen. Im entscheidenden fünften Durchgang erwischte Süß jedoch den besseren Start und behielt einen kühlen Kopf. Im Rückspiel am kommenden Freitag braucht die Borussia aufgrund des knappen Satzverhältnisses von 11:10 in jedem Fall einen Sieg, um ins Endspiel einzuziehen. m.g.