Borussia übernimmt wieder die Rolle der Gejagten

Wie kommen die Spieler des Meisters mit Verletzungen und Doppelbelastungen klar?

Düsseldorf. An diesem Wochenende wird es wieder ernst für die Borussia. Wir beantworten vor dem Saisonstart in Bundesliga und Champions League die wichtigsten Fragen.

Wie realistisch ist der erneute Dreifach-Triumph, also das „Triple-Triple“?

Die Borussen hatten in der vergangenen Saison ihre Titel in Meisterschaft, Pokal und Champions League eindrucksvoll verteidigt, Manager Andreas Preuß hatte dafür den neuen Begriff „Double-Triple“ erfunden. Angesichts der unverändert gebliebenen Mannschaft ist eine Wiederholung der Wiederholung sportlich durchaus möglich.

Wie steht es um die individuelle Klasse der Borussia-Akteure?

Die Leistungs-Tendenz bei Baum und Süß zeigte zuletzt weiterhin nach oben, aus Jakab muss die Borussia-Schmiede so langsam das Talent herauskitzeln. Und Boll ist vor Olympia 2012 in der Form seines Lebens, holte sich zuletzt in der chinesischen Superliga neue Impulse in etlichen Duellen gegen seine härtesten Konkurrenten.

Süß wird wohl erst Ende September wieder voll belastbar sein und sollte zu alter Stärke zurückzufinden. Jakab arbeitet gerade daran, zum Saisonstart voll einsetzbar zu sein. Baum ist fit, war zuletzt beim Pro-Tour-Turnier in China aktiv. Boll sollte sich von seinem achtwöchigen strapaziösen Gastspiel erholt haben. Aber in allen Wettbewerben der Vorsaison zeigte es sich, wie wichtig es war, vier einsatzbereite Spieler zu haben. Wenn einer leistungsmäßig nicht auf der Höhe war, sprang ein anderer in die Bresche.

Welche Herausforderungen warten außerdem auf Boll und Co.?

Dass die Borussia mit der Rolle als Gejagter in allen drei Wettbewerben umgehen kann, ist keine Frage. Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 in London setzt die Tischtennis-Profis zusätzlich unter Druck — genau wie die kommende WM im eigenen Land. Die Verantwortlichen kommen damit seit Jahren klar. Trotzdem ist es jedes Mal wieder die große Frage, wie die Spieler die Doppelbelastung lösen und mit den für sie eher zweitrangigen Klub-Aufgaben umgehen.

Welche Änderungen gibt es in der Bundesliga?

Durch die neue Eigenständigkeit der ersten deutschen Tischtennis-Liga ändert sich nicht nur der Name von „Deutscher Tischtennis-Liga“ (DTTL) in „Tischtennis-Bundesliga“ (TTBL). Es wird nur noch ein Finale an einem neutralen Ort geben. Das Spielsystem wird den Pokalwettbewerben angeglichen: Das Doppel entfällt, gespielt werden maximal fünf Einzel — wer drei Siege schafft, gewinnt. Außerdem ist das „Coaching“ während der Ballwechsel nun erlaubt.