DEG: Alles passiert, wie es passieren muss

In Nürnberg verliert das Abstreiter-Team mit 1:2. Olympia-Held schießt das Siegtor.

Foto: Birgit Häfner

„Kein Happy-End, kein Hollywood - alles passiert, wie es passieren muss.“ Die Textzeile der „Toten Hosen“ aus ihrem Song „Alles passiert“ erscheint wie gemacht für die Saison der Düsseldorfer EG. Nach einer insgesamt von zu vielen Pleiten, einigem Verletzungspech sowie einer Trainer-Panne gekennzeichneten Spielzeit drohen die Rot-Gelben auch in diesem Jahr die Play-offs zu verpassen. Am Mittwochabend unterlag das Team von Trainer Tobias Abstreiter bei den Nürnberg Ice Tigers vor 5272 Zuschauern mit 1:2 (0:1/1:1/0:0). Glück im Unglück: Auch Schwenningen verlor. Ein Fünkchen Hoffnung bleibt also noch.

Zwar liefen die Ice Tigers in Patrick Reimer, Leo Pföderl und Yasin Ehliz mit gleich drei olympischen Silbermedaillengewinnern auf, doch genau darin schien die Chance der DEG zu liegen. „Für die Nationalspieler bedeutet es eine besondere Situation. Südkorea ist nicht um die Ecke, da gilt es Reisestrapazen und Zeitunterschied zu kompensieren. Zudem war dieses olympisches Turnier ein berauschendes Erlebnis, da müssen Eindrücke verarbeitet werden“, sagte Christof Kreutzer. Was dem früheren DEG-Trainer Hoffnung machte, ließ seinen Nürnberger Kollegen Rob Wilson skeptisch werden. „Die DEG ist nach der Pause der undankbarste Gegner, für sie geht es um alles oder nichts.“

Danach sah es allerdings im ersten Drittel nicht im Geringsten aus. Die Franken nahmen das Heft in die Hand und schon in der zweiten Minute musste DEG-Verteidiger Picard eine Strafe ziehen. Dupuis fand den freien Fox und der brachte die Ice Tigers bereits nach 149 Sekunden in Führung. In der Folge blieb es ein Spiel auf ein Tor und nur DEG-Keeper Dan Bakala war es zu verdanken, dass die DEG mit diesem 0:1 in die erste Pause gehen durfte.

Die Ice Tigers ließen viel liegen und das sollte sich rächen. Die DEG fand ins Spiel, überstand eine Unterzahl und hatte dann Glück. Ein Schuss von Welsh wurde von Nürnbergs Torhüter Treutle und dessen Mitspieler Fox in der 26. Minute über die eigene Linie gefegt. Nun zeigte sich die DEG noch präsenter, war der Führung nahe. Das 2:1 aber erzielte dann fünf Sekunden vor der zweiten Pause Silber-Held Pföderl für Nürnberg.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner, dass dieser Treffer bereits den Endstand bedeuten sollte. Nürnberg ließ kaum noch etwas zu, die DEG war lediglich stets bemüht. „Wir kriegen es einfach nicht hin. Am Ende ist das dann auch eine Qualitätsfrage“, sprach Angreifer Alexander Barta Klartext. „Ein Moment, der bitter schmeckt — der keine neuen guten Geister weckt“, singen die „Toten Hosen“. Eine kleine Chance aber hat die DEG in den zwei Heimspielen gegen Berlin und Krefeld noch und so meinen auch die „Hosen“: „Blick’ nicht zurück, steig’ in den Bus - alles passiert, wie es passieren muss.“