Düsseldorf Der Rochusclub kann mit Alexander Zverev planen

Am Doppelspieltag tritt das Irmler-Team in Köln und gegen Aachen an.

Düsseldorf. Es klingt manchmal ein bisschen wie eine Mischung aus Stolz und Wehmut, wenn Detlev Irmler über ehemalige Spieler des Düsseldorfer Rochusclubs spricht, die aus „pekuniären Gründen“ — wie der Teamchef sie gerne nennt — inzwischen zu Gegnern geworden sind. „Die Wiedersehen sind schön, darauf freue ich mich immer. So wie im Fall von Roberto Bautista Agut, den wir groß gemacht haben und der nun für den TK Kurhaus Aachen spielt. Aber so ist das Geschäft. Das kenne ich seit vielen Jahren“, sagt Irmler. „Am Wochenende hauen wir auch alles raus, was geht.“ Und meint damit die beinahe beste Aufstellung, mit der sein Team den zweiten und dritten Spieltag bestreiten will. In Marcel Granollers-Pujol, Lukas Rosol und Jozef Kovalik stehen Irmler aller Voraussicht nach drei der ersten Fünf seiner Meldeliste zur Verfügung.

Und auch einem Einsatz der etatmäßigen Nummer eins, dem deutschen Supertalent Alexander Zverev, steht offensichtlich nichts im Wege. „Ich gehe davon aus, dass wir ihn sehen. Ob an einem oder beiden Spieltagen kann ich aber noch nicht sagen“, erklärt Irmler, der sich auch aus taktischen Gründen bedeckt hält.

Während das Turnier in Wimbledon läuft, drückt der Rochusclub-Teamchef seiner Nummer eins selbstverständlich die Daumen: „Da spekuliere ich nicht darauf, dass die Jungs früher als gedacht die Segel streichen müssen. Dafür fiebere ich zu sehr mit.“ Bevor es am Sonntag zum zweiten Heimspiel der Saison am Rolander Weg kommt, gastiert der Rochusclub Freitag bei Rot-Weiß Köln. „In der vergangenen Woche haben wir Halle geschlagen. Das ist fast wie ein Sieg gegen Bayern München“, sagt Irmler und hofft, dass sein Team erneut so begeistert, wie zuletzt gegen den großen Meisterschafts-Favoriten.

Alexander Zverev, der sich beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon bis in die dritte Runde spielte und dort dem Halbfinalisten und Top-Ten-Spieler Tomas Berdych unterlag, könnte bereits im Duell mit den Kölnern am Freitag eine wichtige Hilfe für die Düsseldorfer sein. Denn der rheinische Nachbar wirft mit Benoit Paire, Andreas Seppi und Dustin Brown seine drei nominell besten Spieler ins Rennen. „Mit unserer Mannschaft haben wir die Qualität, um gegen alle zu gewinnen“, gibt sich Teamchef Irmler zuversichtlich und hat dabei auch bereits das Duell am Sonntag im Kopf. „Das wird nicht angenehmer, aber wir gehen voller Optimismus auch in dieses Spiel.“

Die vom Lebkuchenhersteller Lambertz unterstützten Aachener haben hinter Bautista Agut in Pablo Cuevas und Florian Mayer zwei starke und erfahrene Spieler gemeldet. Die Aufstellung für Sonntag dürfte aber ähnlich wie beim Rochusclub vom Verlauf der Begegnung am Freitag abhängen, in der der TK Kurhaus auf den Lokalrivalen TK Blau-Weiß Aachen trifft. „Das Wiedersehen mit Roberto schmerzt aus sportlicher Sicht natürlich. Wir wissen, was er kann. Dass er gegen uns nun ausgerechnet zum Einsatz kommt, können wir ja nicht ändern“, sagt Irmler.