DHC-Coach Bouchouchi: „Bei uns herrscht pure Vorfreude“

Akim Bouchouchi sprang als Interimstrainer ein und brachte dem Herrenteam die Spielfreude zurück.

DHC-Trainer Akim Bouchouchi

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf. Die Hockeyspieler des Düsseldorfer HC stehen am Wochenende vor der Rückkehr in die 1. Bundesliga. Beim Auswärtsspiel in Hannover können sich die Düsseldorfer mit einem Sieg über den direkten Konkurrenten auf den ersten Tabellenplatz vorschieben und sich damit den direkten Wiederaufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse sichern.

Interimstrainer Akim Bouchouchi sorgte nach dem schlechten Rückrundenstart und der darauffolgenden Trainerentlassung von Uli Bergmann bei der Mannschaft für die Rückkehr der Spielfreude und des Selbstbewusstseins, die nötig waren, um weiterhin an das Ziel „Aufstieg“ zu glauben. Am vorletzten Spieltag patzte dann der Tabellenführer Hannover 78 in Köln, so dass der DHC dieses Ziel nun mit einem Sieg sogar aus eigener Kraft realisieren kann.

Herr Bouchouchi, wie sind Sie und Ihre Mannschaft die Vorbereitung auf die alles entscheidende Partie angegangen? Oder haben Sie eventuell bewusst nichts Besonderes gemacht, um die Anspannung auszublenden?

Akim Bouchouchi: Natürlich ist allen bewusst, dass es kein Spiel wie jedes andere ist, denn es ist das Endspiel, das wir alle herbeigesehnt haben. Trotzdem glaube ich, dass die Anspannung gar nicht so groß ist, dass man sie besonders beachten müsste. Es ist viel mehr pure Vorfreude, die bei allen herrscht, denn wir haben alle darauf gewartet, dass Hannover noch einmal patzen wird. Und das ist letztlich wirklich geschehen. Im Training habe ich sogar eher das Tempo etwas gedrosselt, denn wir haben am vergangenen Wochenende einen anstrengenden Doppelspieltag hinter uns gebracht. Mir ging es vor allem darum, dass alle frische Kräfte sammeln konnten.

Wie schätzen Sie aus rein sportlicher Sicht die Chancen Ihrer Mannschaft ein?

Bouchouchi: Hannover ist kein sportlicher Gegner, vor dem wir zittern müssen. Das hat ja auch das Hinspiel gezeigt, das letztlich aus unserer Sicht unglücklich mit einem Remis beendet wurde. Hannover hat sich generell in dieser Saison, auch aus der Sicht der anderen Zweitliga-Trainer, mit denen ich gesprochen habe, als die effektivere Mannschaft präsentiert, aber nicht als die bessere. Wir müssen insofern einfach so gut verteidigen, dass wir keine Chancen zulassen, die Hannover dann bestimmt nutzen würde. Grundsätzlich ist unser Anspruch aber, dass wir in die 1. Bundesliga aufsteigen. Wir müssen also gegen Hannover 78 gewinnen. Das steht außer Frage.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der etwaige Aufstieg für die Mannschaft und den Verein?

Bouchouchi: Der Verein hat natürlich großes Interesse am Aufstieg, aber von Bedeutung im Sinne der Wirtschaftlichkeit oder Ähnlichem ist der Aufstieg sicher nicht. Da stehen dem Club eher finanzielle Belastungen bevor, wenn wir und die Damen wirklich in der 1. Bundesliga spielen sollten. Was die Mannschaft angeht, kann ich nur sagen, dass sie sich selbst den Druck gemacht hat, in diesem Jahr aufsteigen zu wollen. Die Jungs wissen nun mal auch, dass es nächstes Jahr nicht einfacher wird, wenn Gladbach und Neuss in die 2. Liga kommen.

Was würde der Aufstieg für Sie persönlich bedeuten? Sie haben schließlich die Mannschaft aus der Krise überhaupt zurück an diesen Punkt geführt.

Bouchouchi: Mir ging es nie darum zu zeigen, wie man es besser machen kann. Die DHC-Herren sind meine damalige Mannschaft und somit natürlich auch eine Herzensangelegenheit. Es war klar, dass ich in die Bresche springe. Mir war wichtig, diese Mannschaft zurück auf den positiven Entwicklungsweg zu bringen. Ich bin da nicht so ergebnisorientiert. Trotzdem freue ich mich natürlich, wenn es so kommen sollte, dass ich am Sonntag gemeinsam mit den Jungs den Aufstieg feiern kann.