Düsseldorf Düsseldorfs Trainer haben ein Herz für die EM-Außenseiter

Hockey-Trainer Nico Sussenburger und Rollhockey-Coach Dirk Barnekow nehmen die Fußball-Europameisterschaft unter die Lupe.

Düsseldorf: Düsseldorfs Trainer haben ein Herz für die EM-Außenseiter
Foto: DHC/TN

Düsseldorf. Für Nico Sussenburger wäre Deutschland der kommende Europameister, wenn es nur nach der individuellen Klasse der Spieler gehen würde. „Aber auch Spanien kann da mithalten. Mein Tipp ist aber, dass Kroatien als Außenseiter den Titel holen wird“, sagte der Trainer des Hockey-Bundesligisten Düsseldorfer HC. Der erfolgreiche Coach des Damen-Europapokalsiegers in der Halle verfolgt „natürlich“ die EM ganz intensiv. „Taktisch gibt es natürlich einige Unterschiede, da schaut man eher auf Handball und Basketball“, sagt Sussenburger, der glaubt, dass auch für manchen Fußballer es ganz gut wäre, sich mal an anderen Sportarten, was die Athletik und Fitness betrifft, zu orientieren. „Neidisch bin ich auf die Fußballer nicht. Aber wenn man sieht, welche Möglichkeiten Trainer in dieser Sportart haben, würde ich schon mal gerne tauschen.“ Einen Stab von Co-Trainern, quasi für jeden Spieler einen Physiotherapeuten sowie ein perfekt geschnittenes Spiel-Video zur Pause von der ersten Hälfte, das wäre etwas, was sich Sussenburger auch für seine Arbeit erträumt.

Düsseldorf: Düsseldorfs Trainer haben ein Herz für die EM-Außenseiter
Foto: DHC/TN

Dem Hockey-Trainer sind noch zwei Dinge während der EM aufgefallen. „Die Schiedsrichter lassen die Spiele mehr laufen, so dass es deutlich mehr effektive Spielzeit gibt“, meint Sussenburger. „Zudem habe ich für die Radikalisierung auf den Rängen kein Verständnis. Vielleicht sollte man mal eine EM oder WM nach dem Achtelfinale abbrechen, wenn es zu solchen Ausschreitungen kommt. Damit es zu einem Selbstreinigungsprozess kommt.“

Ein Herz für die Außenseiter hat Dirk Barnekow. „Es wird bei dieser EM deutlich, dass auch Mannschaften, die individuell nicht so gut besetzt sind, trotzdem Erfolg haben, weil sie mit viel Herzblut und Engagement zur Sache gehen“, sagt der Trainer des Rollhockey-Bundesligisten TuS Düsseldorf Nord. Er verfolgt die Europameisterschaft sehr intensiv, ohne sich als ausgewiesener „Fußball-Fachmann“ zu sehen. Von der Taktik seien die Sportarten Fußball und Rollhockey schon sehr unterschiedlich. „Aber aus der Not eine Tugend zu machen und mit einer eigentlich unterlegenen Mannschaft wie Island oder Wales einen Favoriten ins Wanken zu bringen, gibt es auch bei uns.“ Größeres Medieninteresse wünscht sich Barnekow allerdings für den Rollhockey-Sport. Aber da sehe ich kaum eine Chance“, sagt der Trainer des TuS Nord. Für ihn gibt es einen klaren Endspiel-Tipp: „Deutschland trifft auf Italien — mit offenem Ausgang.“