Fußball: Für Venner bleibt der DSC eine Herausforderung

Interview: Der Bezirksliga-Trainer übt Kritik an seinen Spielern und hätte es sich leichter vorgestellt.

Düsseldorf. Seit der Winterpause betreut Jürgen Venner den Fußball-Bezirksligisten DSC 99. Vor dem Derby beim BV 04 zieht der Trainer eine Zwischenbilanz.

Herr Venner, ihre Bilanz als DSC-Coach kann sich sehen lassen: Zwölf Punkte aus sieben Spielen. Sind Sie zufrieden?

Venner: Mit den letzten Spielen bin ich zufrieden. Auch im Training haben wir in den letzten Wochen besser gearbeitet. Die Anfangszeit war eine große Umstellung sowohl für mich als auch für die Mannschaft. Ich bin von der Einstellung einiger Spieler schon enttäuscht, so schwer hätte ich es mir nicht vorgestellt. Das Aufstiegsjahr hat hier beim DSC vieles übertüncht.

Was meinen Sie genau?

Venner: Die Dinge, die meinen Vorgänger Patrick Deuß zum Aufhören bewogen haben, kann ich nur bestätigen. Es stimmt innerhalb des Teams nicht, eine Hierarchie ist nicht existent. Die jungen Spieler, die zweifellos teilweise sehr talentiert sind, sind leider oft nicht bereit, den Rat der älteren Spieler anzunehmen. Hier habe ich von Anfang an angesetzt. Inzwischen ist es besser geworden. Gehe ich jedoch nur etwas von meiner harten Linie ab, fallen die Spieler gleich wieder in alte Muster zurück. Beim Spiel in Grimlinghausen beispielsweise haben wir teilweise versucht, den Gegner lächerlich zu machen. Das widerspricht völlig meiner Philosophie und beweist fehlenden Respekt dem Gegner gegenüber.

Was sind die Ziele für die Zukunft?

Venner: Konkrete Ziele werde ich nicht ausgeben. Ich möchte die Mannschaft weiterentwickeln und besser machen. Alle müssen begreifen, dass jeder Einzelne seine Aufgabe hat und nur im Team glänzen kann. Wir müssen defensiv besser stehen. Eine wichtige Aufgabe kommt in meinem System den Spielern auf den Außenpositionen zu. Arbeiten sie nicht konsequent nach hinten, können ihre Teamkollegen dahinter gar nicht alle Löcher stopfen.

Die Mannschaft bleibt zusammen, lediglich David Breitmar verlässt den DSC und wechselt zu Schwarz-Weiss. Auf welchen Positionen wollen Sie sich verstärken?

Venner: Wir müssen definitiv im Sturm etwas tun. Hier stehen mir durch den Abgang von David Breitmar nur Dennis Wienhusen und Benjamin Schäfer zur Verfügung. Beide haben zwar Potenzial, sind aber verletzungsanfällig. Bis sie wieder in Form kommen, wird es Zeit brauchen. Zudem muss man abwarten, ob am Ende tatsächlich alle bleiben werden oder einige bei einem guten Angebot nicht doch noch kurzfristig ihren Abschied verkünden.

Was erwarten Sie vom Derby gegen den BV?

Venner: Die meisten Jungs kommen aus anderen Vereinen und wohnen auch nicht in der Nähe des DSC. Deshalb ist es eher für die Zuschauer eine schöne Sache. Wir wären mit einem Punkt zufrieden. Das wird schwer, wir werden aber dennoch nach vorne spielen.