Fußball/Kreisliga-Derby: Eine Hassliebe rostet auch nach Jahren nicht
Am kommenden Sonntag geht es in Gerresheim um die Vorherrschaft.
Gerresheim. Könnte man offiziell auf Kreisliga-Spiele wetten, würde in Gerresheimer Wettlokalen Hochbetrieb herrschen. Ein ganzer Stadtteil steht am Sonntag Kopf, wenn die Sportfreunde zum Saisonauftakt auf der Platzanlage "An der Leimkuhle" gegen den TuS Gerresheim zum Derby auflaufen. Seit der letzten Pflichtpartie der beiden Erzrivalen sind mittlerweile lange 16 Jahre vergangen. "Wir rechnen mit 400 bis 600 Zuschauern", erklärt TuS-Coach Oliver Zwiebler in freudiger Erwartung. "Das wird eine ganz heiße Kiste." Auch der Trainer der Sportfreunde, Norbert Kosselt, teilt seine Vorfreude. "Wenn das Wetter gut wird, steht halb Gerresheim bei uns in den Rängen."
Um die Besonderheit des Derbys herauszuheben, haben die Sportfreunde für dieses brisante Duell einen Stadionsprecher organisiert. "Per Lautsprecher werden die Mannschaftsaufstellungen bekannt gegeben." Die Beziehung zwischen seinem TuS und den Sportfreunden Gerresheim umschreibt Zwiebler, der seit drei Jahren beim TuS trainiert, kurz mit Hassliebe. "Die Rivalität ist bei den Alteingesessenen sogar größer als bei den Jungen, soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann." Norbert Kosselt hat die Situation im Stadtteil von Kindesbeinen an miterlebt. "Die Sportfreunde galten immer als kleiner Bruder, nicht als ernstzunehmende Konkurrenz. Das wollen wir nun ändern."
In der Jugendarbeit habe man bereits einiges an Boden gut gemacht. Kurz und gut: Ein Sieg gegen den TuS wäre die Krönung. Trotzdem tritt er aus Angst auf die Euphoriebremse, denn bei beiden Teams könnten die Emotionen hoch kochen. "Bei uns kicken nur zwei Spieler, die nicht in Gerresheim groß geworden sind, und beim TuS ist es ähnlich." Aber egal, wer am Sonntag als Sieger vom Platz gehen wird: die Revanche gibt es am 31. Oktober.