Fußball/Turu: Bernd Willems - „Fühlt sich an wie Muskelkater“

Oberliga: Kapitän Bernd Willems läuft trotz einer schweren Schulterverletzung für die Turu auf.

Düsseldorf. Die Diagnose klingt schrecklich: Schultereckgelenksprengung. So mancher Sportler benötigt Monate, um nach so einer Verletzung wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen zu können. Doch Bernd Willems ist aus anderem Holz geschnitzt. Nur etwas mehr als drei Wochen und ganze zwei Pflichtspiele hielt es der Kapitän des Fußball-Oberligisten Turu auf der Tribüne aus. Dann entschied sich Willems nach Rücksprache mit Trainer Frank Benatelli bereits am vergangenen Sonntag in Kleve zu einer Rückkehr in die Oberbilker Startelf. "Schlimmer machen, als es ohnehin schon ist, kann ich es sowieso nicht", sagt Willems, schränkt das Risiko ein und beschreibt den Schmerz wie folgt: "Das fühlt sich an wie Muskelkater." Während der 26-Jährige seine Schulter in den Spielen mit einer Bandage fixiert, bestreitet er die Trainingseinheiten ganz ohne Schutz. "Damit die Muskulatur nicht abschlafft", so Willems lapidar. Bei Medizinern ruft Willems´ Wagemut wohl nur ungläubiges Kopfschütteln hervor. Doch für die Kämpfernatur aus Goch ist es selbstverständlich, sich in dieser Situation seinem Klub zur Verfügung zu stellen. "Wir sind zwar besser besetzt als im Vorjahr. Aber momentan sind die jungen Spieler halt noch nicht so weit, Ausfälle von Stammkräften kompensieren zu können", stellte der Innenverteidiger in den ersten zwei Spielen fest.

Konstanz der Mannschaft leidet unter dem Verletzungspech

Wie wichtig Willems für die Oberbilker ist, zeigte denn auch gleich die Partie in Kleve, wo der Ex-Fortune trotz Verletzung sofort zu einem der besten Turu-Akteure avancierte und maßgeblich zum überraschenden Punktgewinn beitrug. Für Willems war dieses Spiel ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. "Wir müssen dahin kommen, Leistungen wie in der Vorbereitung gegen Fortuna konstant zu bringen. Dann wird es für die Konkurrenz schwer, uns zu schlagen", so die Führungsfigur. Bis man dieses Level erreicht habe, dauere es aber einige Wochen, so Willems. Zumal das Team von der Feuerbachstraße weiter vom Verletzungspech verfolgt bleibt. Denn kaum drängt mit Marc Sesterhenn eine weitere Stütze zurück in die Elf, fällt mit Sükrü Ayranci (Muskelfaserriss) eine andere aus. Ob er daheim gegen den MSV Duisburg II am Sonntag wieder dabei ist, ist mehr als fraglich. Die Gäste aus Meiderich starteten mit vier Zählern aus den ersten drei Begegnungen ordentlich in die Saison, werden aber nicht so stark eingeschätzt wie der Bundesliga-Nachwuchs aus Leverkusen, Köln und Mönchengladbach. "Dieses Trio wird am Ende wohl die ersten drei Aufstiegsplätze belegen", legt sich Willems fest. Und dahinter? "Ist keine Mannschaft unschlagbar."