Fussball: Turu verliert langsam das Ziel aus den Augen
Oberliga: Auch gegen AachenII kassiert das Team von Frank Benatelli ein bitteres 0:1.
Düsseldorf. Schönstes Sommerwetter im Frühling, ein kaltes Glas Cola und ein paar lecker gewürzte Chevapcici vom Grill - der gestrige Nachmittag im Stadion an der Feuerbachstraße hatte durchaus auch Annehmlichkeiten zu bieten. Nur wer in der Hoffnung auf ein gutes Oberliga-Fußballspiel nach Oberbilk kam, wurde bitter enttäuscht.
Vor allem dann, wenn er zu den Anhängern der Turu zählte. Zwar bewegten sich Platzherren in einer schwachen Partie gegen Alemannia Aachen durchaus auf Augenhöhe, kassierten aber dennoch kurz vor Schluss das entscheidende 0:1.
Damit sitzt der Mannschaft von Frank Benatelli das Abstiegsgespenst zwei Runden vor Schluss dichter denn je im Nacken. "Wir tun und machen 90 Minuten lang, bringen vorne den Ball aber nicht im Tor unter. Wenn wir schon solche Spiele nicht gewinnen, wen wollen wir dann noch schlagen", fragte sich ein verzweifelter Kapitän Florian Greve nach dem Schlusspfiff.
Das war jedoch nur die halbe Wahrheit. Sicher konnte man der Turu auch gestern nicht das reine Bemühen absprechen. Und sicher verkörperten die Gäste aus Aachen selbst mit Zweitliga-Leihgabe Larentiu Rhegecampf nur unterstes Oberliga-Niveau. Doch was Greve vergaß: Die Blau-Weißen waren keinen Deut besser. Dabei kam Frank Benatelli zumindest an der Taktikttafel der Forderung nach mehr Offensivgeist nach und nominierte zwei echte Sturmspitzen.
Auf dem Platz war von Sturm und Drang jedoch nichts zu sehen, da es im Mittelfeld an einem Konzept und im Angriff an jeglichem Durchsetzungsvermögen mangelte. Greve nach Flanke von Atulahi (50.) und Kizilaslan aus kurzer Distanz (52.) hatten die Führung auf dem Fuß. Fünf Minuten vor dem Ende zog Aachens A-Junior mit Zweitliga-Erfahrung, Lewis Holtby, am mehr als doppelt so alten Ralf Skrobisch vorbei, legte quer und Emil Miljkovic schloss trocken ab. Die Turu war zu diesem Zeitpunkt längst stehend k.o. Dass ausgerechnet Torhüter Tobias Duffner in der Nachspielzeit den Ausgleich auf dem Fuß hatte, war bezeichnend für die Harmlosigkeit der Turu-Offensive.