Marathon: Rekord-Jagd und Karriere-Ende

Am 4. Mai bestreitet Sonja Oberem ihren letzten Lauf auf Profi-Niveau. Bei den Männern kann es ein schnelles Rennen geben.

Düsseldorf. Sonja Oberem wollte beim Marathon am 4. Mai in Düsseldorf noch einmal angreifen. Die Qualifikation für Olympia in Peking 2008 war ihr großes Ziel, ihr großer Traum, der jetzt geplatzt ist. Die 35-jährige musste wegen einer Viruserkrankung schon den Brückenlauf in der Vorwoche absagen.

Die Qualifikations-Norm für die Olympischen Spiele ist für sie mittlerweile utopisch. "Daran ist nicht zu denken", sagt Sonja Oberem. "Vier deutsche Läuferinnen sind schon unter 2:31Stunden geblieben. Irina Mikitenko ist nach ihrem Sieg in London gesetzt. Bleiben zwei Plätze. Am Sonntag wissen wir, wer nach Peking fährt.

Ich werde es vermutlich nicht sein. Wenn ja, wäre es ein Wunder." Vielmehr wird ihr Marathon-Auftritt in Düsseldorf wohl ihr letztes Rennen über die 42,195 Kilometer-Distanz auf Profi-Niveau sein. Nach ihrem Rücktritt vor vier Jahren vom Profisport folgt 2008 der zweite und definitive Abschied vom Hochleistungssport.

Für Top-Leistungen in Düsseldorf sollen indessen am Sonntag andere Läuferinnen sorgen. Die größte Spannung liegt im Duell der dreimaligen Siegerin Luminita Zaituc (38) mit Frankfurt-Siegerin Melanie Kraus (Leverkusen/33) und Tokio-Gewinnerin Claudia Dreher (Burg/Sachsen-Anhalt/36).

Das Terzett kämpft um die Olympia-Norm von 2:31:00 Stunden. Kraus hat als WM-20. von Osaka 2007 und Siegerin in Frankfurt (2:28:56) die Nominierungsvoraussetzung für Peking schon doppelt erfüllt und kann sich aufs Kontern verlegen. "Die Frauen sind unsere Image-Trägerinnen", sagt Renndirektor Jan Winschermann.

Ihr Ticket für Olympia sicher zu haben scheint London-Siegerin Irina Mikitenko, die Mitte April mit dem deutschen Rekord von 2:24:14 Stunden triumphierte. "Bei den Männern hoffen wir, dass der Sieger mindestens eine Sekunde schneller läuft als 2007."

Der hieß vergangenes Jahr noch Bellor Yator aus Kenia und siegte mit Streckenrekord in 2:09:48Stunden. Mittlerweile startet der 24-Jährige unter dem Namen Yaser Belal Mansour für das Land Katar. Der Vorjahressieger will seinen Erfolg wiederholen, trifft aber auf harte Konkurrenz.

Als stärkste Herausforderer gelten Wilson Kigen (2005 Dritter in Frankfurt), Phaustin Baha Sulle aus Tansania (25), sowie Köln-Sieger Daniel Too (31) und der Düsseldorf-Gewinner von 2006, Julius Kiptum Rop (beide Kenia/30). Der Streckenrekord von Bellor Yator könnte fallen.