Football: Die Panther sind jung geblieben
Der Verein wurde am 1. Mai 1978 in Flingern gegründet. Der Rekordmeister ist auch Eurobowl-Sieger.
Düsseldorf. Meinhard Pfanner kam zur Saisoneröffnung der Panther extra aus Kanada. Die Verantwortlichen des Zweitligisten bezeichneten das als große Ehre. Kein Wunder: Heute vor 30 Jahren gründete Pfanner mit seiner Frau Monika und einigen Freunden den Zweitligisten und Rekordmeister. Es war der 1. Mai 1978, 19.30 Uhr, bei einem Kegelabend in der Flingerner Kneipe "Kessel".
An dem Abend war lange nicht klar, ob die für eine Vereinsgründung erforderliche Zahl an Personen das Gründungsprotokoll unterschreiben würden. Doch es wurden die benötigten sieben, die "mehr aus Mitleid als aus Überzeugung" kamen, heißt es.
Pfanner hatte sich im Jahr zuvor als Austausch-Student vom Football-"Virus" anstecken lassen, bei einem Spiel der National Football-League: New York Giants gegen Washington Redskins im Rutherford-Stadion. "Seitdem hatte ich immer und überall für Football geworben", sagt Pfanner in Erinnerung an seine 70er und 80er Jahre.
Als die Panther gegründet wurden, gab es nur die Frankfurt Lions als Gegner. "Also sind wir in Deutschland herumgefahren und haben einige Football-Vereine gegründet", erzählt Meinhard Pfanner. Das Bemühen sollte sich auszahlen: Die Ansbach Grizzlies waren der frühe Rivale der Panther, die Cologne Crocodiles der langjährige Kölner Konkurrent, und die Berliner Bären wurden ein Klub mit großer Geschichte.
Hinter all dem müssen sich die Panther auch heute als Zweitligist nicht verstecken. Mit sechs Deutschen Meisterschaften gelten die Düsseldorfer mit den Braunschweig Lions noch immer als Deutscher Rekordmeister. Dazu werden zwei Titel von 1980 und 1981 nicht anerkannt, weil sie in der Zeit zweier konkurrierender Verbände errungen wurden.
Seit 1982 waren sich die Footballer in Deutschland wieder einig und gründeten (mit Meinhard Pfanner) den American Football Verband Deutschland.
Am 8. August 1979 fand im Stadion am Wilhelm-Heinrich-Weg das erste Football-Spiel in Deutschland statt: Vor 4500Zuschauern verloren die Panther gegen die Frankfurt Lions mit 0:38. Am gleichen Tag meldeten sich 30 neue Footballer an. Pfanners Jungs hatten auf der Rheinweise mit wildem Training ohne Schutzausrüstung angefangen, sich von in Kapellen stationierten US-Soldaten Starthilfe geben lassen.
Ein weiter Weg zum größten Erfolg - dem Euro-Bowl-Sieg gegen London 1995. Doch mit dem Jahr 2000 kamen die Probleme. Eine Betriebs-GmbH nach Vorbild von Europaligist Rhein Fire floppte, wegen finanzieller Probleme ging es 2002 zurück in die Regionalliga.
Seitdem konzentriert sich der älteste noch bestehende Football-Klub ganz auf die eigenen Stärken: die Jugendarbeit. Auch nach der kurzzeitigen Rückkehr in die 1. Bundesliga (2004-2006) bleibt es dabei. Denn das älteste Nachwuchsteam ("Rookies") ist mit elf Meister-Titeln das erfolgreichste in Europa, und auch in den jüngeren Jahrgängen gibt es immer wieder Titel zu feiern.
Am Donnerstag vor 30 Jahren, hatte Panther-Gründer Pfanner dieses Nachwuchsförderung angemahnt. Bei seinem Besuch aus Kanada stellte er mit Freuden fest: "Es ist schön zu sehen, wie jung die Panther geblieben sind."
