Strahlende Sieger beim Marathon

Leichtathletik: Bellor Yator wiederholt den Sieg aus dem Vorjahr. Schnellster Deutscher ist Martin Czarnietzki.

Düsseldorf. Bellor Yator lachte mit der Sonne und den Hostessen bei der Siegerehrung um die Wette. Der 24-jährige Läufer hatte gerade zum zweiten Mal hintereinander den Düsseldorfer Marathon gewonnen. In 2:11:15Stunden blieb der Mann aus Kenia zwar knapp über seiner Bestzeit aus dem Vorjahr (2:09:47), aber die Siegprämie in Höhe von 5000 Euro und verschiedene Zeitprämien in gleicher Höhe versüßten ihm den Erfolg.

"Ich konnte zwei Monate wegen der Unruhen im Land kaum trainieren. Diese Vorbereitung hat mir gefehlt", sagte Yator, der in diesem Jahr seine Nationalität wechseln wollte, um für den Katar starten zu können, letztlich aber doch einen Rückzieher machte, als er Probleme mit den Behörden beider Länder bekam. Trotzdem setzte er sich mit 22 Sekunden Vorsprung vor Zakaria Abdulhak und Ryad Almustafa (26) aus Bahrain durch. Schnellster Deutscher war Martin Czarnietzki als Tempomacher von Frauen-Siegerin Melanie Kraus. Der Leverkusener kam als 22. auf 2:33:37 Stunden und ließ seiner Trainingspartnerin um eine Sekunde den Vortritt.

Als Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin um 9.30 Uhr den Startschuss für den Marathon gab, herrschten auf den 42,195 Kilometern fast optimale Bedingungen für die Läufer. Windstille bei 18 Grad ließen auf schnelle Zeiten hoffen. Dass es letztlich bei der sechsten Auflage des Düsseldorf-Marathons doch keinen Streckenrekord gab, lag an den stark ansteigenden Temperaturen, die den "Marathonis" zu schaffen machten.

Die Oberkasseler Brücke mit ihrem Anstieg wurde diesmal extra in die erste Hälfte der Strecke gelegt, so dass die Aktiven auf flachem Kurs ihren Lauf-Rhythmus bis ins Ziel beibehalten konnten. Bei der Halb-Marathonmarke war das Rennen immer noch schnell.

Bellor Yator lag mit seinem Hauptrivalen Moses Kigen in 65:24 Minuten auf Kurs. Für Kigen, der einen neuen Streckenrekord angekündigt hatte, war nach 30Kilometer Schluss. Er war von den taktischen Manövern, die sich die Spitzenläufer lieferten, zermürbt worden. "Das Rennen wurde durch Taktik bestimmt, die Tempo-Arbeit stand zurück", sagte Yator, der gleich drei Starter aus dem Bahrain hinter sich ließ, die aber allesamt die Olympia-Norm schafften.

Von der Polizei geschätzte insgesamt 400000 Zuschauer in Düsseldorf an der Strecke und später am Burgplatz sahen Rennen in den unterschiedlichsten Kategorien. Die beiden schnellsten Handbiker waren die Schnellsten überhaupt. Die Belgier Wim Declair und Vico Merklein kamen nach 1:09,56 Stunden ins Ziel. Bei den Frauen siegte Pia Lingnau (Team KurbelWelle) in 1:50:38 Stunden.