Fußball/TV Grafenberg: Mannschaft zwischen den Ligen
Wie bei Arminia Bielefeld geht es im Fahrstuhl auf und ab. Der TVG scheint zu stark für die B- und zu schwach für die A-Liga, auch wenn Flottmann berechtigte Hoffnung hat, dass sich das geändert haben könnte.
Düsseldorf. Was Arminia Bielefeld für die Fußball-Bundesliga, ist der TV Grafenberg für die Kreisligen in Düsseldorf. Die Ostwestfalen gelten mit sieben Aufstiegen ins deutsche Oberhaus als Rekordaufsteiger, nicht umsonst spricht man von der Arminia als „Fahrstuhlmannschaft“.
Auch der TVG hat sich diesen Namen verdient. Sollte den Grafenbergern in diesem Jahr die Rückkehr in die Kreisliga A glücken, wäre es der fünfte Ligawechsel in sechs Jahren.
„Ob Fahrstuhl oder nicht, wir wollen das Optimale erreichen, und das wäre in diesem Jahr der Aufstieg“, sagte Trainer Bernd Flottmann, dessen Mannschaft auf Platz eins der Kreisliga B überwintert hat. Nachdem seine Mannschaft zwischen 2007 und 2009 von der C-Klasse bis in die A-Liga durchgestartet war, stieg sie vor zwei Jahren in die Kreisliga B wieder ab. Schon im vergangenen Jahr schrammte der TVG nur um zwei Punkte am nächsten Aufstieg vorbei.
Der TVG scheint zu stark für die B- und zu schwach für die A-Liga, auch wenn Flottmann berechtigte Hoffnung hat, dass sich das geändert haben könnte: „Wir haben unsere Mannschaft in den vergangenen Jahren punktuell verstärkt.
Das Zusammenspiel klappt immer besser.“ Spieler, wie der treffsichere Angreifer Pierluigi Colombu (elf Tore) oder Pierre-Marcel Müller (12), der aus der eigenen Jugend stammt, haben die Qualität des Kaders deutlich erhöht.
„Deshalb hoffen wir auch, dass wir uns langfristig in der Kreisliga A etablieren können“, sagte Trainer Flottmann, der damit das übergeordnete Ziel formuliert. Das Leben als Fahrstuhlmannschaft sei „zwar kurzweilig“, wie Grafenbergs Verteidiger Stefan Kleier erklärt, doch wie fast alle seiner Mitspieler habe auch er „nichts dagegen“, sollte der angepeilte Aufstieg im Sommer der vorerst letzte Ligawechsel für geraume Zeit sein.
Die hervorragende Ausgangsposition, die sich der TVG in der Hinrunde erkämpft hat, will die Mannschaft von der Sulzbachstraße in keinem Fall verspielen. „Die ersten Spiele werden richtungsweisend“, war sich Trainer Flottmann sicher.
Sein Team trennte sich im Nachholspiel am Wochenende zum Start ins neue Jahr vom Tabellendritten Unterbach II mit 1:1. „Noch sind wir nicht am Leistungslimit, aber zumindest haben wir die Konkurrenz auf Distanz halten können“, sagte Flottmann und zeigte sich zumindest teilweise zufrieden. Nach dem zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Steffen Warwel verspielte der TVG aber die drei Punkte durch eine Unachtsamkeit bei einem Freistoß der Gäste. Daraus folgte der Ausgleich.
Während bei der großen Arminia aus Bielefeld der Fahrstuhl derzeit einen steilen Abstieg hinlegt, scheint sich der TVG so langsam zu stabilisieren — hoffentlich auch nach dem Aufstieg.