Fußball: West trifft mit Abpfiff

In einem gutklassigen Derby trennen sich die Oberkasseler und die TuRU mit 2:2.

Düsseldorf. Dieser "neue Besen" kehrt besonders gut. Innerhalb weniger Tage hat Harald Becker beim Niederrheinligisten SC West für Ordnung gesorgt. Das Debüt des 43-jährigen Fußball-Lehrers auf der Trainerbank des Sschlusslichts in der Fußball-Niederrheinliga war ein Erfolg.

Nach dem 2:2 (0:0) im Derby gegen die TuRU zeigte sich auch deren Trainer Frank Zilles verblüfft ob der plötzlichen Leistungsexplosion der Oberkasseler. "Der SC West war heute wirklich sehr gut auf uns eingestellt", sagte Zilles, dessen Team durch die unerwarteten Punktverluste auch die Tabellenführung einbüßte.

Dem erst unter der Woche verpflichteten Becker war es gelungen, die "Schießbude" der Liga ohne große personellen Veränderungen dicht zu machen. Mit taktischer Disziplin und hoher Laufbereitschaft verstanden es die Platzherren, die Räume zuzustellen und so den Druck aus dem Spiel der TuRU zu nehmen.

Beckers Rezept ging voll auf, kostete aber auch viel Kraft. Und genau diese drohte dem SC West nach der Pause auszugehen. Die TuRU kam mit mehr Elan aus der Kabine und der Gegener nun häufiger einen Schritt zu spät.

Nach einem Foul von René Bogesits an Miguel Lopez-Torres entschied Schiedsrichter Schwerdtfeger auf Strafstoß. Ausgerechnet der Ex-West´ler Sebastian Schweers zielte zu ungenau (49.) - Robin Udegbe konnte parieren .

Wenige Minuten später machte Schweers seinen Fauxpas wett. Sein Freistoß flatterte auf den Kopf des zweiten Ex-Oberkasselers Sven Steinfort und von dort zum 1:0 ins Tor (57.).

Der SC West wankte nun, bekam aber durch Mario Opdenberg aus dem Nichts neues Leben eingehaucht. Aus 30 Metern hämmerte die Sturmspitze den Ball unhaltbar zum 1:1 ins Netz.

Die Gastgeber wurden nun mutiger, während die TuRu den gerade erst gefundenen Faden wieder verlor. Bei zwei weiteren fulminanten Distanzschüssen von Opdenberg (75., Latte/77.) hätte Prostka erneut nur das Nachsehen gehabt.

Nach einem weiteren Kopfballtor durch Bernd Willems nach Freistoß von Stephan Bork schien der Favorit noch einmal mit einem blauen Auge davon zu kommen (78.).

Doch der aufopferungsvolle Kampf des SC West wurde in allerletzter Sekunde doch noch belohnt. Toni Munoz verwandelte in der Nachspielzeit einen diskussionswürdigen Handelfmeter zum umjubelten und letztlich auch verdienten 2:2-Endstand. "Da Elfmeter zu geben, war ein Witz", sagte TuRUs Trainer.