Vereinsporträt: Volleyball beim VC Alsterwasser Gemeinsam baggern für den Erfolg

Der gemischte Volleyballclub VC Alsterwasser ist bereits zweifacher Deutscher Meister.

Foto: VC Alsterwasser

Düsseldorf. Was beim Fußball, Basketball oder Handball prinzipiell undenkbar erscheint, ermöglicht der Volleyballsport — gemischte Teams in denen Männer und Frauen gleichzeitig und gemeinsam auf dem Feld stehen. Und jener Sportart hat sich der Düsseldorfer Verein VC Alsterwasser 96 verschrieben. „Blöde Sprüche zwischen den Geschlechtern gibt es bei uns nicht. Die gemischten Mannschaften sorgen eher für noch größeren Zusammenhalt“, sagt Geschäftsführer Jerg Kraiss. Vielmehr würden die Sportler sich zudem untereinander Tipps geben und spielerische Fertigkeiten voneinander abschauen.

Die Geschichte des VC Alsterwasser beginnt nicht etwa, wie der Name vermuten lässt, im hohen Norden der Republik an der Alster, sondern in einem Mehrfamilienhaus in Vennhausen. Dort schlossen sich mehrere Nachbarn 1974 zusammen und gründeten den Verein. In den ersten Jahren trafen sich die Mitglieder als reines Hobby-Team — mit Vorliebe für das Mischgetränk aus Bier und Limonade, das es stets nach dem Training gab. 1982 nahm erstmals eine Mannschaft am Ligenbetrieb teil. Einige der Gründungsmitglieder sind bis heute im Verein aktiv.

Beim Mixed-Volleyball sind die Regeln, wie viele Frauen auf dem Feld stehen müssen, nicht immer identisch. „Auf Kreisebene ist das autonom geregelt. In Düsseldorf müssen es aber mindestens zwei Spielerinnen sein“, sagt Kraiss. Ab der Bezirksebene sogar drei. Beim Mixed-Volleyball hängt das Netz zudem höher als beim Damen-Volleyball, jedoch tiefer als bei den Herren.

Nach der Auflösung der zweiten Mannschaft entstand zur Saison 1993/94 das Team „VCA III“. „Der erstmalige Aufstieg in eine höhere Spielklasse im Jahr 1996 freute die Spieler gleich so, dass sie fortan die ,96‘ mit im Vereinsnamen führten“, erklärt Jerg Kraiss. „Wir sind ein kleiner Verein. Es gibt ein Team, dass spielt nur für Spaß und nimmt an keinen Turnieren teil. Die andere Mannschaft ist dafür aber sehr ambitioniert“, erklärt die Presseverantwortliche Jenny Dahm. 2013 und 2014 feierte der VC Alsterwasser seine bislang größten Erfolge mit dem zweimaligen Gewinn der Deutschen Mixed-Meisterschaft. Trotz eines personellen Umbruchs möchte der VCA auch in diesem Jahr wieder vorn dabei sein. „Die Chancen dafür stehen gut. Derzeit liegen wir an der Spitze der Düsseldorfer Tabelle“, sagt Kraiss.

Als Stadtmeister soll der Weg erneut über die Bezirksmeisterschaft führen. Die Finalisten fahren weiter zu den Westdeutschen Titelkämpfen, bevor es über die Norddeutsche Meisterschaft zum Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft gehen soll. „Ein langer Weg, aber wir haben ihn schon zweimal gemeistert und möchten dies erneut schaffen“, sagt Kraiss.

Trotz der mit 33 geringen Zahl an Mitgliedern hat der Verein aber nicht nur auf dem Volleyball-Feld bemerkenswerte Erfolge erzielen können. Bei der WZ-Wahl zum beliebtesten Sportverein der Stadt im vergangenen Herbst belegte der VC Alsterwasser Platz eins in der Kategorie der Vereine mit bis zu 50 Mitgliedern. Mit 3858 Stimmen erhielt der Club sogar die meisten Stimmen aller teilnehmenden Vereine. „Wir haben alle sozialen Netzwerke bemüht und unsere Mitglieder immer wieder daran erinnert, dass sie abstimmen und ihre Familien sowie Freunde mobilisieren sollen“, sagt Jenny Dahm. „Irgendwann sind wir ihnen damit vielleicht sogar auf die Nerven gegangen.“

Für die Zukunft des Vereins wünscht sich Kraiss ein gesundes Wachstum. „Wir sind Zuwachs gegenüber absolut nicht abgeneigt. Aber der soll von sich aus kommen. Denn bisher gibt es ja auch nur zwei Teams und weniger als 40 Mitglieder. Wer aber Interesse am Volleyballsport hat, kann jederzeit auf uns zu kommen.“