Giants: Der Ärger um Andrew Hunter
Der Kanadier spricht von Missständen und hat den Klub bereits verlassen.
Düsseldorf. Basketballer Andrew Hunter fehlte den Giants im Spiel beim USC Heidelberg wegen Knieproblemen. Das war die offizielle Version. Doch der 32-Jährige Ende hatte zuvor um Auflösung seines Vertrages mit dem Zweitligisten gebeten: „Ich möchte nicht mehr Teil einer so unprofessionellen und unorganisierten Geschichte sein.“
Deutliche Worte des Kanadiers, der erst vor fünf Wochen von den Giants verpflichtet worden war. „Ich wollte dem Team als erfahrener Spieler helfen, bin völlig offen und positiv an die Sache herangegangen.“ Die Gerüchte, dass Gehälter verspätet oder nicht in der vereinbarten Höhe gezahlt worden seien, hätten ihn zunächst nicht beeinträchtigt, sagt er. „Ich habe mich entschieden, mich auf meinen Job zu konzentrieren.“
Ende vergangenen Jahres war von ausbleibenden Gehaltszahlungen bei den Giants erstmals etwas durchgesickert, aber nie zweifelsfrei bestätigt worden. Entsprechend sah auch die „Junge Liga“-GmbH als Dachorganisation der 2. Basketball-Bundesliga keinen Handlungsbedarf. „Wir gehen davon aus, dass sich Spieler oder Agenten bei uns melden, wenn Gehälter nicht gezahlt werden“, sagt Geschäftsführer Nicolas Grundmann. Erst dann werde der Lizenzausschuss tätig, der sonst nur Jahresabschlüsse und Bilanzen kontrolliert.
Irgendwann habe Andrew Hunter aber festgestellt, dass Zusagen nicht eingehalten worden seien. „Ich wurde immer wieder auf morgen oder später vertröstet.“ Zudem sei im Umfeld getratscht worden, er bringe seine Leistung nicht, ließe die Trainingsarbeit schleifen. Das bringt Ex-ART-Magics-Trainer Markus Zilch auf die Palme, der Hunter an die Giants vermittelt hatte und mit ihm bei Zweitligist Freiburg zusammengearbeitet hatte: „Andrew ist ein absoluter Profi.“ Da Hunter aber kein 21-Jähriger mehr sei, wuchs bei dem Basketball-Profi der Entschluss, Düsseldorf zu verlassen.
Giants-Trainer und -Geschäftsführer Murat Didin überraschte Hunters Entscheidung. Der Türke lässt durchblicken, dass man dem Spieler nichts schuldig geblieben sei. Viele Gelegenheiten, um die Missverständnisse aufzuklären, habe es aus verschiedenen Gründen nicht gegeben: „Er war erst krank, ist dann auch verletzt für Training und Spiele ausgefallen.“ Für Hunter ist das Thema Giants abgeschlossen: „Ich bedauere das, sehe aber keine andere Möglichkeit. Es sind gute Jungs bei den Giants. Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass sie den Aufstieg schaffen.“