Golf-Liga: Hubbelrather Herren triumphieren, das Team der Damen schwächelt weiter
Großer Gegensatz: Spitzenreiter und Schlusslicht der Tabelle.
Düsseldorf. Roland Becker und Christoph Herrmann sind beide Golflehrer beim GC Hubbelrath (GCH), aber ihre Stimmung könnte gegensätzlicher nicht sein. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Becker ist Coach der Hubbelrather Herren, die gerade den zweiten Spieltag in der Deutschen Golf Liga Gruppe Nord gewonnen haben. Herrmann hingegen trainiert die GCH-Damen, die als fünfte und damit Letzte den DGL-Spieltag beendeten. Das hat Folgen, denn die Damen sind Letzte, die Herren Spitzenreiter.
„Wir sind grundsätzlich schon enttäuscht, wenn wir sehen, wo wir stehen. Aktuell sammeln wir jeden Punkt gegen den Abstieg“, erklärt Herrmann. Seine Truppe fand ohne die so essenzielle Hilfe der Nationalspielerinnen Antonia Eberhard, Anna Rottluff und Sophie Hausmann (alle studienbedingt in den USA) in Berlin-Gatow nie richtig in den Spielrhythmus. Zwar lagen die Herrmann-Frauen nach den sechs Einzeln knapp vor dem Club zur Vahr (Bremen) auf Rang vier, aber die zwei Schläge Rückstand machten die Bremerinnen in den sogenannten Vierern locker wett. Am Ende hatten die Düsseldorferinnen 538 Schläge gespielt, während zur Vahr 534 mal am Ball war. Tagessieger Hamburger GC hatte nur 502 Schläge auf den Scorekarten stehen. „Wir sind in der Besetzung, in der wir aktuell antreten müssen, nur bedingt konkurrenzfähig“, urteilt Herrmann frustriert.
„Unsere Situation ist aktuell wie gemalt. Die stärkste Konkurrenz aus den letzten Jahren, Frankfurt und Hamburg, schwächelt und wir können vorneweg marschieren. Besser können wir es uns gar nicht wünschen“, sagte Herren-Coach Becker, dessen Miene erst kurz vor Schluss einen leicht sorgenvollen Hauch zeigte. „Ich hatte immer das Gefühl, wir sind zu weit weg von den anderen, als dass es noch mal gefährlich werden könnte. Aber dann haben die Berliner aufgedreht und waren plötzlich da“, sagte Becker. So rettete der Meister in einer Hitzeschlacht einen Schlag Vorsprung ins Ziel und sicherte sich damit fünf Punkte.
DGL-Neuling Cedric Otten wusste dabei mit 68 Schlägen auf dem Par 71-Kurs als stärkste Hubbelrather Einzelspieler zu überzeugen. Insgesamt brachten Otten, Frederik Strünker, Maximilian Mehles, Julian Baumeister, Tim Bombosch, Florian Schmiedel, Niklas Jakobi, Luis Obiols und Kenji Nakajima nach den zehn gewerteten Runden 708 Schläge auf die Scorekarte. Dem G&LC Berlin-Wannsee folgte der Fankfurter GC (721). Damit hat der GCH schon nach zwei DGL-Spieltagen in der Gruppe Nord als Tabellenführer (9 Punkte) drei Punkte Vorsprung vor den Bremern auf Platz zwei.