Rollhockey Große Empörung beim TuS Nord

Skandal um Viertelfinal-Ansetzung rückt das Ausscheiden in den Hintergrund.

Foto: Wochner

Das Gefühl der Enttäuschung wollte sich bei den Rollhockeyspielern des TuS Nord gar nicht erst breitmachen. Empörung, Ärger und Unverständnis waren Begriffe, die die Gefühlslage der Unterrather besser beschrieben. Im Play-off-Viertelfinale der Bundesliga schied das Team von Trainer Dirk Barnekow am Wochenende nach einer 2:3-Heimpleite und dem 3:8 auswärts bei der SK Germania Herringen aus. Die sportlichen Ergebnisse rückten aber in den Hintergrund.

„Die Spieler fiebern den Play-offs das ganze Jahr entgegen und dann wird ihnen emotional so viel genommen. Das ist unbeschreiblich“, sagte Trainer Barnekow. Erst am Freitagabend hatte der TuS erfahren, dass Herringen und nicht der IGR Remscheid der Gegner im Viertelfinale sein würde. Hintergrund war eine Spielmanipulation des Titelkandidaten aus Hamm, der dafür nachträglich vom Verband mit drei Punkten und zehn Toren Abzug bestraft wurde. Statt des ursprünglich drittplatzierten Gegners aus Remscheid, musste sich der TuS wenige Stunden vor Spielbeginn auf den großen Favoriten für den Meistertitel einstellen.

„Der Anruf vom Verband kam erst um halb sieben abends. Ein Unding, mehr noch: ein Skandal“, stellte Dirk Barnekow klar. „Die Köpfe der Spieler kriegst du in dieser kurzen Zeit nicht mehr frei.“ Der Trainer versuchte alles, trommelte sein Team kurzfristig zu einer Teambesprechung zusammen. Mit seinen Worten drang Barnekow aber kaum mehr zu seinen Spielern durch: „Sie waren einfach nur am Boden zerstört, fühlten sich betrogen um die Arbeit eines ganzen Jahres.“

Sportlich liefen die Aufeinandertreffen beider Teams fair ab. Und nach der 2:3-Heimniederlage am Samstag konnte sich der TuS tatsächlich noch Hoffnungen auf die Halbfinalteilnahme machen. Daniel Kutscha und Tarek Abdalla hatten in den Schlussminuten getroffen und zwei Fehler der Gäste eiskalt bestraft. Zur Pause hatte der TuS schon mit 0:3 zurückgelegen. Am Sonntag wollte dann aber keine Wende mehr glücken. Als Jonas Pink auswärts kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzte, keimte zwar noch einmal Hoffnung auf. „In der zweiten Hälfte haben wir hinten aufgemacht, und dann ist gegen diese starke Mannschaft einfach kein Kraut gewachsen“, erklärte Coach Barnekow.