Handball/ART-Damen: Möglichst schnell in die Oberliga

Die Damen des ART setzen sich mit ihrem Trainer Sean Lowe hohe sportliche Ziele.

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Düsseldorf. Sie sind jung, können sich quälen und wollen hoch hinaus. Die Damen der ersten Mannschaft des ART stehen in der Basketball-Bezirksliga erst am Anfang ihres Weges. Nicht nur, weil am kommenden Sonntag für sie das erste Pflichtspiel (im WBV-Pokal gegen Hilden) ansteht, sondern vor allem, weil die Ziele hochgesteckt sind.

„Die Philosophie lautet ,think big’ — und wir möchten mit dieser Mannschaft und weiteren Talenten, die bei uns nachdrängen möglichst, schnell in der Oberliga spielen“, sagt Trainer Sean Lowe, der seit Mai viel Energie und Zeit in die junge Mannschaft (Durschnittsalter 22) gesteckt hat.

Der Ex-Spieler aus Leverkusen ist sich sicher, dass der Verein mit seiner guten Jugendarbeit genügend Talente hervorbringt, die auch im Seniorenbereich für Erfolge sorgen können. Bisher gab es andere Clubs aus der Umgebung, die mehr Perspektive und bessere Bedingungen boten und die Talente dadurch immer wieder frühzeitig weglockten.

„Das hat sich geändert“, sagt Lowe, „wir konnten jetzt die Talente halten und bekommen die Unterstützung, die wir benötigen, um etwas aufzubauen.“ Dafür machten sich der Verein und Lowe selbst auf die Suche nach Unterstützern und wurden fündig (“ siehe Kasten).

Entsprechend hoch sind die Ziele: Bereits in der nächsten Saison soll das Team in der Landesliga spielen. Falls alles optimal läuft, könnte es dort sogar einen Durchmarsch direkt in die Oberliga geben. Dass diese Planung nicht nur Träumerei ist, zeigen die Ergebnisse der Vorbereitung, in der das Team bei einem stark besetzten Oberliga-Testturnier in Schwelm erst im Halbfinale scheiterte. Dazu gab es einen dritten Platz im TC-Cup in Oberhausen, wo der ART selbst die Spiele gegen Landesliga-Teams dominierte.

„Ich erwarte viel und setze sehr auf Disziplin“, sagt Lowe, der von seinen Spielerinnen im Scherz auch mal als „Sklaventreiber“ bezeichnet wird, weil er keine Ausreden gelten lässt. „Wir kommen sehr über die Physis, und ich erkläre meinem Team, dass alle an ihre Schmerzgrenze müssen — im Training und im Spiel.“ Dass junge Damen blaue Flecken wie Orden tragen sollen, ist für Lowe ganz natürlich. „Den Satz ,das geht nicht’ gibt es für mich nicht“, sagt der Trainer, der darauf setzt, dass im Spiel jede für die andere läuft und kämpft.

Entsprechend stolz ist der Trainer, dass trotzdem alle mitziehen. Dass das Team beim Training fast immer vollzählig ist. Und dass die Stimmung immer gut ist. Nur die Spielerinnen seien dabei, die es wirklich ernst meinen, sagt Lowe, der von den üblichen Vorurteilen gegenüber Frauensport gar nichts hält.

Im Gegenteil: Sein Team brennt vor Ehrgeiz, hat auch beim „Experiment“ mit ART-Leichtathletik-Trainer Frank Dukat voll mitgezogen, der in Sachen Schnellkraft, Kraftausdauer und Koordination mit den Basketball-Damen schon vor dem eigentlichen Vorbereitungsstart gearbeitet hatte.

„Wir haben viele weitere hoffnungsvolle Talente in den Jugendmannschaften, die regelmäßig in Auswahlteams berufen werden“, sagt Lowe, der mit seinem Team die Basis für die Zukunft beim ART schaffen möchte. „Hier ist also einiges möglich, wenn alle Rädchen ineinandergreifen.“ Da Lowe auch eng mit den Trainern in der Jugendabteilung zusammenarbeiten wird, sollte das „Projekt Frauen-Basketball“ beim ART keine Eintagsfliege bleiben.