Hockey: Traum vom Wintermärchen

DHC-Frauen fühlen sich vor dem Halbfinale gegen den Club an der Alster als Außenseiter sehr wohl.

Düsseldorf. Das Winterwunder für die Hockeyspielerinnen des Düsseldorfer HC geht in die nächste Runde. Im Halbfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft trifft die Mannschaft von Trainer Jörn Eisenhuth auf den Titelverteidiger Club an der Alster aus Hamburg. Der DHC geht als Außenseiter in die Partie in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle (Anschlag 14.45 Uhr).

"Bisher haben wir Endrunden immer nur von der Tribüne aus verfolgen können. Jetzt ist es eine tolle Herausforderung, als Aufsteiger quasi eine Heim-DM spielen zu dürfen", sagt Eisenhuth. Beim ersten Endrundenspiel seit dreißig Jahren für den DHC, wird das Überraschungsteam der Liga von einem großen Fan-Tross begleitet. Eine stattliche Kulisse wird erwartet, denn insgesamt sind schon über 1000 Karten für das Final-Four verkauft.

Eisenhuth hofft, dass seine junge Mannschaft nicht von Nervosität gehemmt wird. "Vielleicht besiegt bei uns die Unbekümmertheit die Aufregung. Dann ist alles möglich", sagt der Trainer. Dass seine Mannschaft in Topform ist, hat sie in den vergangenen Wochen mehrfach bewiesen. Nicht nur beim hart umkämpften Erfolg im Viertelfinale verließ der DHC den Platz als Gewinner. Die imposante Serie von zehn Siegen in Folge zeugt von der spielerischen Klasse der Rot-Blauen.

Für Top-Torjägerin Greta Gerke ist das Endrundenturnier in Duisburg dabei etwas ganz Besonderes. Bis zur vergangenen Saison spielte die 19-Jährige für den Duisburger Traditionsverein Club Raffelberg. Nun will sie mit ihrer neuen Mannschaft vor "heimischem" Publikum das Finale am Sonntag erreichen. "Alster ist ein harter Brocken. Aber wir haben einen Lauf und sind nur schwer zu schlagen", sagt Gerke.

In einem möglichen Endspiel würde Eisenhuths Team auf den Gewinner der Begegnung zwischen Neuss und Rüsselsheim treffen. Dort wäre der DHC nach den beeindruckenden Auftritten in dieser Saison Favorit. Alles scheint möglich für die Sensationsaufsteiger vom Seestern. Und egal, ob der ganz große Wurf an diesem Wochenende gelingt, ist eines sicher: Aus dem Schatten der erfolgsverwöhnten Herren sind die DHC-Damen in diesem Winter ein gutes Stück herausgetreten.