Oberliga Niederrhein John erwartet ein hitziges Duell in Meerbusch

Der SC West hofft auf einen guten Schiedsrichter. Die TuRU hat neuen Mut geschöpft.

Foto: Wolff

Düssedorf. Wenn Marcus John sich etwas für das anstehende Derby beim TSV Meerbusch wünsche dürfte, wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Schiedsrichtergespann, das den Anforderungen in der Fußball-Oberliga gerecht wird. Das hängt zum einen mit den Erfahrungen der Vorwoche zusammen, als die Oberkasseler zu Hause gegen Hönnepel-Niedermörmter (2:2) mit zwei völlig unberechtigten Foulelfmetern für den Gegner um den Sieg gebracht worden waren. Es hat zum anderen aber auch mit der spezielleren Atmosphäre in Meerbusch zu tun. „Das ist eine ausgebuffte, mit allen Wassern gewaschene Mannschaft. Dort geht es auf und neben dem Platz schon einmal emotionaler zu. Wir müssen kühlen Kopf bewahren“, erklärt John.

Zusätzliche Würze erhält die Partie aus der prekären Tabellenkonstellation des TSV. Das Team von Ex-Profi Robert Palikuca steht nach nur drei Punkten aus sechs Spielen schon erheblich unter Druck.

Bei West könnte Marcel Ewertz nach überstandener Verletzung in den Kader zurückkehren, auch wenn der Mittelfeldspieler beim 3:0-Testspielsieg über Kalkum-Wittlaer (Tore: Cetin, Keseroglu, Tekadiomona) noch nicht zum Einsatz kam. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter Tim Kosmala (Zerrung). Ob Neuzugang Enes Düven (zuletzt KFC Uerdingen, Roda Kerkrade) schon im Kader stehen wird, ist fraglich.

Auch auf die TuRU wartet Sonntag ein Nachbarschaftsduell. In der Mannschaft von Ratingen 04/19 empfangen die Oberbilker dabei nicht nur einen ewigen Weggefährten, sondern auch eine Art „Leidensgenossen“. Beide Clubs erwischten einen schwachen Saisonstart, schöpften am vergangenen Wochenende aber neuen Mut. Die TuRU feierte nach zuvor vier Spielen ohne Sieg einen souveränen 4:0-Erfolg über den Aufsteiger Cronenberg. Ratingen musste sich zwar dem Aufstiegsfavoriten KFC Uerdingen knapp mit 0:1 geschlagen geben, bot dabei aber die beste Leistung im bisherigen Saisonverlauf. Die Partie steht auch im Zeichen eines Familientreffens. Ratingens Trainer Peter Radojewski hatte im Sommer darauf verzichtet, seinen Neffen Lutz in den Kader aufzunehmen. Der schloss sich der TuRU an, kam dort bisher aber noch nicht richtig in Tritt. Zuletzt schmorte der Ex-Koblenzer zweimal 90 Minuten lang auf der Bank.