Julien Schneider von SC West: „Es ist ein spezielles Spiel gegen Straelen“
Julien Schneider, der Trainer des SC West, trifft auf Lehrmeister Marcus John.
Düsseldorf. Der Lehrmeister trifft seinen Schüler. Am vorletzten Spieltag der Fußball-Oberliga kommt es zum pikanten Aufeinandertreffen des SC West mit dem SV Straelen. Im Mittelpunkt steht Marcus John, der den SC West mitten in der Saison verließ, um mit Straelen die Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga zu realisieren. Ausgerechnet sein Ex-Verein könnte nun jedoch die Straelener Aufstiegsträume platzen lassen. Wir sprachen vor dem Spiel mit Julien Schneider, der nach Johns Abschied vom Assistenten zum Cheftrainer befördert wurde.
Herr Schneider, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Partie gegen Ihren Vorgänger und ehemaligen Chef?
Julien Schneider: Ich freue mich sehr auf das Spiel gegen und das Wiedersehen mit Marcus John. Er hat mich während unserer gemeinsamen Zeit beim SC West stark gefördert und ist ein Freund. In dieser Konstellation ist das natürlich ein spezielles Spiel.
Für Marcus John und den SV Straelen geht es noch um den Aufstieg in die Regionalliga. Sie können dem SVS und damit auch Ihrem Freund am Sonntag gehörig die Suppe versalzen. Eine mulmige Ausgangslage, oder nicht?
Schneider: Nein, überhaupt nicht. Wir sehen das sportlich. Natürlich sind meine Mannschaft und ich heiß auf dieses Spiel und wollen unbedingt gewinnen. So werden wir auch auftreten, das sind wir auch dem Rest der Liga schuldig. Ob es dann am Ende für einen Sieg reicht, werden wir sehen. Das schönste Szenario wäre, wenn wir am Sonntag gewinnen und Straelen am Ende trotzdem aufsteigt, auch wenn diese Konstellation eher unwahrscheinlich ist.
Wie viel von Marcus John steckt noch im SC West?
Schneider: Ich habe das Traineramt von ihm ja mitten in der Saison übernommen. Da die Mannschaft in jeder Hinsicht intakt war, war es weder nötig noch angebracht, viele Dinge zu ändern. Daher sind durchaus noch Teile der Handschrift von Marcus John zu erkennen, was auch gut ist. Schließlich hat er die Truppe zusammen gestellt. Ich bringe nun nach und nach meine eigenen Elemente ein. Ich denke, nach einer kompletten Vorbereitung im Sommer wird dann auch meine komplette Handschrift zu sehen sein.
Wie laufen die Planungen für die neue Saison?
Schneider: Wir kommen gut voran. Mit Eren Polat vom Ligarivalen Schwarz-Weiss Essen haben wir einen neuen Abwehrspieler verpflichtet. Zudem stößt auch Leeroy Boatey für das Mittelfeld zum Team. Er hat zuletzt für den SC Hassel in der Oberliga Westfalen gespielt. Nun haben wir noch zwei Planstellen offen.