Zehnkampf Kluth startet als Favorit bei WM

Größter Konkurrent aus Australien startet in Nairobi nicht.

Foto: Franke

Düsseldorf. Am Mittwoch (10 Uhr) beginnt für den 16 Jahre alten ART-Zehnkämpfer Maximilian Kluth bei den U 18-Weltmeisterschaften in Nairobi (Kenia) die erste ganz große Herausforderung. Er steht in der Meldeliste auf Rang eins mit 7460 Punkten. Das war am Samstag die erste ganz große Überraschung für Kluth, der wie auch sein Trainer Ralf Jaros fest damit gerechnet hatte, dass der 17 Jahre alte Australier Ashley Moloney (7559 Punkte) als Bester der Weltrangliste der Hauptkonkurrent wäre. Doch der um ein Monat ältere Australier ist in Nairobi nicht dabei, weil die Australier auf die Titelkämpfe in der 1600 Meter hoch gelegenen kenianischen Metropole ganz verzichten.

Überhaupt will der internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) diese Titelkämpfe (157 Nationen mit 1400 Teilnehmern) für die U 18 auf globaler Ebene nach 20 Jahren nicht mehr fortsetzen und dafür kontinentale Titelkämpfe fördern. In Europa gibt es diese U 18-Meisterschaften, in anderen Erdteilen noch nicht.

Wer jetzt von Max Kluth Gold bei der WM erwartet, schätzt die Situation beim Geschehen der jüngeren Leichtathleten nicht richtig ein. Gerade bei den Jungen in diesem Alter gibt es noch Wachstums- und Entwicklungsprozesse, die für überraschende Leistungssteigerungen sorgen können. Das weiß man auch bei der IAAF und gibt öffentlich ungern Bestenlisten heraus. Bei Maximilian Kluth, der erst in der Woche nach der WM in Nairobi 17 Jahre alt wird, fokussiert sich seine Umgebung auf den reinen Wettkampf in der 3,2-Millionen-Stadt im 1987 erbauten riesigen Kasarani-Stadion (60 000 Zuschauer).

„Max hat sich sehr gut vorbereitet, alles ist möglich,“ sagt sein Trainer, der beim ART das Mehrkampf-Projekt für die U 18-Jungen und Mädchen leitet. Jaros weiß nur zu gut, was bei einem Zehnkampf so alles schief gehen kann und hält sich daher mit konkreten Prognosen zurück. Zuletzt haderte Kluth immer wieder mit dem Weitsprung, bei dem er das Potenzial zu Sprüngen für ein gutes Stück über sieben Meter (Bestleistung 2016: 7,00 m) hat, zuletzt aber nur 6,70 Meter erreichte.

Kluth zählt seit Jahren zu Düsseldorfs Top-Nachwuchs-Athleten. Im Vorjahr war er Deutscher Meister der U 18 im Zehnkampf. Davor hatte er in der Schülerklasse (M 15 und M 14) jeweils den Deutschen Meister-Titel im Neunkampf gewonnen. Wie Zehnkampf geht, weiß er — wie auch sein großer Anhang. Düsseldorf drückt ihm die Daumen für die zwei Tage in Nairobi, bei dem Kluth nach seinem Wettkampf noch Gelegenheit haben wird, die enormen wirtschaftlichen Unterschiede in diesem Land kennenzulernen. Eurosport berichtet in mehreren Aufzeichnungen täglich zwei Stunden von der U 18-WM.