Kujovic verlängert Fortunas Serie

Der Schwede rückt für Rouwen Hennings ins Team und erzielt beim 1:0-Erfolg über den SV Darmstadt 98 das Tor des Tages.

Foto: Christof Wolff

In der Vereinschronik müssen Statistik-Freunde schon einige Seiten zurückblättern, um festzustellen, wann Fortuna Düsseldorf letztmals fünf Ligaspiele hintereinander gewinnen konnte. Zwölf Jahre ist das her. In der damaligen Regionalliga Nord hießen die Gegner in der Saison 2005/06 in diesem Zeitraum Leverkusen II, Hertha II, Preußen Münster, Chemnitzer FC und Carl Zeiss Jena. Andere Zeiten, anderer Fußball, andere Heimspielstätte.

Seit gestern Abend genügt ein Blick auf den aktuellen Spielplan, um eine vergleichbare Serie zu finden. Nach den Erfolgen über Jahn Regensburg, St. Pauli, den MSV Duisburg und Arminia Bielefeld gab es beim 1:0 (1:0) über den SV Darmstadt 98 den fünften Dreier in Folge für den Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga.

27 674 Zuschauer sahen an diesem elften Spieltag kein mit dem 3:1-Derbysieg über Duisburg vergleichbares Spektakel in der Arena, die am kommenden Dienstagabend zum DFB-Pokalspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach ausverkauft sein wird. Doch wie bereits zuletzt in Bielefeld unterstrich die Fortuna, dass sie auch taktisch gereift ist. Allein deshalb verbietet sich inzwischen eigentlich jedweder Vergleich zur Vorsaison. Defensiv gewinnt die Mannschaft zudem immer mehr an Stabilität, auch wenn die gestern wieder praktizierte Viererkette nicht frei von Fehlern agierte. Zum zweiten Mal in Folge blieben die Rot-Weißen ohne Gegentor.

Gegen den Bundesliga-Absteiger startete die Fortuna mit drei Neuerungen: Emir Kujovic rückte für Rouwen Hennings ins Sturmzentrum, Takashi Usami durfte ebenfalls wieder einmal von Beginn an auflaufen. Dafür nahm Niko Gießelmann etwas überraschend auf der Bank Platz. Die dritte Neuerung war im Rahmen der „Fare“-Woche („Football Against Racism Everywhere“) ein Sondertrikot mit der Aufschrift „Gegen rechts“. Damit wollte der Club ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen. „Mit der deutlichen Botschaft positionieren wir uns klar gegen Ausgrenzung und Rassismus und für Toleranz und Vielfalt. Es gehört zu den Aufgaben eines Traditionsvereins, zu den wichtigen Themen in der Gesellschaft Stellung zu beziehen. Das tut die Fortuna seit Jahren“, wurde Vorstandsboss Robert Schäfer in einer Vereinsmitteilung zitiert.

In Stellung brachte sich frühzeitig auch Emir Kujovic. Der 1,94 Meter große Mittelstürmer schlich nach einem Eckball von Takashi Usami und Kopfballverlängerung von Kapitän Oliver Fink aus dem Sichtfeld seiner Bewacher und köpfte zur frühen Führung (2.) ein. Rotations-Meister Friedhelm Funkel hatte damit alles richtig gemacht. Mal wieder.

Dass Fortunas Cheftrainer dem zuletzt hervorragenden Rouwen Hennings eine Pause geben und den Schweden für seine guten Trainingsleistungen mit einem Startelf-Einsatz belohnen würde, hatte sich in den Tagen zuvor bereits angedeutet. Kujovic zahlte dieses Vertrauen bereits früh zurück. Wie schon beim 1:0 gegen Jahn Regensburg war der Sommerzugang mit seinem Tor der Matchwinner in einem spannenden, aber über weite Strecken nicht immer guten Zweitligaspiel.