Marathon-Chef Jan Winschermann: „Wir sind größer als Fortuna und die DEG“
Ein Jahr harte Vorbereitungsarbeit ist für Rennchef Jan Winschermann vorbei.
Düsseldorf. Sie laufen einem Ball hinterher oder auf Kufen übers Eis. Fußball und Eishockey sind die Top-Sportarten in Düsseldorf. Aber einmal im Jahr laufen sie einfach nur. Genau 42,195 Kilometer. Am kommenden Sonntag findet zum elften Mal der Düsseldorfer Marathon statt. Etwa 15 000 Läufer aus 76 verschiedenen Nationen werden durch die Stadt laufen. 4250 davon quälen sich über die gesamte Distanz.
Für Marathon Organisator Jan Winschermann beginnt nun die heiße Phase. Ein Jahr lang ist er mit seinem Team um die Welt gejettet um Werbung zu machen, um Läufer zu animieren, um nach Düsseldorf zu locken. Alles für dieses eine Wochenende. „Es hat etwas gebracht, wir haben anteilig so viele internationale Läufer wie sonst höchstens der Marathon in Berlin“, freut sich Winschermann.
Fast 3500 ehrenamtliche und bezahlte Helfer an der Strecke, die sich um Athleten und die erwarteten 400 000 Zuschauer kümmern, müssen die Marathon-Organisatoren koordinieren. „Wir arbeiten wie ein mittelständisches Unternehmen. Da sind wir eine Nummer größer als Fortuna und die DEG“, sagt Winschermann und meint damit auch, dass die ausländischen Gäste viel Geld in die Stadt bringen: Etwa zwei Millionen Euro sollen es sein. Das ist fast so viel wie der eigentliche Etat des Marathons (2,5 Millionen Euro).
Auch die Metro-Group weiß offenbar um den wirtschaftlichen Wert der Laufveranstaltung. Konzernsprecher Rüdiger Stahlschmidt verkündete gestern: „Wir haben den Vertrag für den Marathon bis 2016 verlängert.“ Winschermann kann also auch die nächsten drei Jahre daran arbeiten, größer zu sein als Fortuna und die DEG — zumindest für ein Wochenende.