Metro-Marathon: Regen bremst die Eliteläufer

Annie Bersegal, die Siegerin bei den Frauen, findet Strecke und Stadt wunderschön. André Pollmächer verpasst die Zeitprämie.

Foto: Franke

Düsseldorf. Jan Winschermann versuchte seine Enttäuschung nicht zu verbergen. Der zwölfte Metrogroup Marathon in Düsseldorf geht als Regen-Rennen in die Geschichte ein. „Es war der bestorganisierte Marathon mit einer phantastsichen Unterstützung durch die Stadt“, sagte der Organisationschef der größten Düsseldorfer Laufveranstaltung, der die Sachhilfe durch die kommunale Hand auf etwa 200 000 Euro schätzt. „Von den 4000 angemeldeten Marathon-Läufern sind nur 2800 an den Start gegangen. Es waren Traumbedingungen — bis auf das Wetter.“

Die wichtigste Nachricht des Tages war — nachdem die Sonne sich am Mittag doch noch gezeigt hatte — die Startzusage von Annie Bersegal für 2015. Denn dann wird die Amerikanerin die Titelverteidigerin auf der Strecke sein, die die diesjährige Siegerin als wunderschön bezeichnete. „Und Düsseldorf ist eine ,beautiful city“, sagte die 30 Jahre alte US-Läuferin, die ihre Schallmauer von 2:30 Stunden unterbieten wollte und in 2:28,59 Stunden bereits die Ziellinie überquerte. „Im nächsten Jahr möchte ich bei idealem Wetter unter 2:27 bleiben“, kündigte die sympathische Athletin an, die sich mit der Glücksnummer 7 gegen die afrikanische Konkurrenz durchsetzte, nachdem sie langsamer als ihre Konkurrentinnen angegangen war und zwischen Kilometer 37 und 38 die eigentliche Favoritin Selomie Getnet (Äthiopien) überholt hatte.

Der Metro-Marathon 2014 in Bildern
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Bei den Herren gab es ebenfalls einen Überraschungssieger. Der Kenianer Gilbert Yegon ließ die äthiopischen Konkurrenten hinter sich, auch Endeshaw Negesse (2.), der mit der schnellsten Bestzeit angetreten war. „Die Mischung aus Regen und Kälte hat einen Streckenrkord verhindert“, sagte Yegon, der glaubte, dass er bei besseren Bedingungen zwei bis drei Minuten besser gelaufen wäre.

„Ich habe seit Wochen in Düsseldorf trainiert, und da hat es vielleicht insgesamt dreimal geregnet“, sagte André Pollmächer, der als bester deutscher Läufer Platz elf belegte. „Wir haben alles gegeben in unserer Gruppe, aber teilweise sanken wir bis zum Knöchel in die Pfützen ein, und dann fehlt einfach die Lockerheit.“ Doch gänzlich unzufrieden war Pollmächer mit seiner Zeit von 2:13:59 nicht, weil er sich bei guten Bedingungen auch zwei Minuten schneller gewähnt hätte. Dafür gebe es aber keine zusätzliche Regen-Prämie, wie Pollmächer einräumen musste. Für den Läufer vom Club RheinMarathon heißt das, dass er im Herbst einen weiteren Marathon laufen muss, um sich die Prämie zu holen, die er bei seinem Heimrennen dank ungünstiger Bedingungen verpasst hat.