Neue Chance für Bomheuer

Durch die Sperren von Jonathan Tah und Bruno Soares kommt der Ex-Duisburger am Freitag zu seinem dritten Startelf-Einsatz.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die Ansage des Cheftrainers ist in Sachen Deutlichkeit kaum falsch zu verstehen: „Die Offensive muss gegen Aue funktionieren, und sie wird funktionieren.“ Oliver Reck ist davon überzeugt, dass seine Offensivkräfte das Potenzial dazu haben. Aber offensichtlich war der 49-Jährige sehr enttäuscht von den kläglichen Angriffsbemühungen in Karlsruhe. Die Kritik, die herauszuhören war, bezog sich allerdings nicht auf die vorbildliche Defensivarbeit von Michael Liendl, Joel Pohjanpalo und Charly Benschop. „Wir sind gegenüber dem Publikum in einer Bringschuld und wollen unbedingt den vierten Heimsieg“, erklärte der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf vor dem Spiel am Freitag gegen den FC Erzgebirge Aue (18.30 Uhr/Arena).

Den Erfolg will Reck aber nicht mit der Brechstange. Die Basis bleibe die geordnete Defensive und notfalls müsse man viel Geduld haben und und viele Anläufe nehmen, um den ersehnten und wichtigen Erfolg unter Dach und Fach zu bringen. „Und letztlich haben wir noch Alternativen auf der Bank, die uns helfen können.“ Damit sind sicherlich Ben Halloran und Mathis Bolly gemeint, die neuen Schwung in ein Spiel bringen oder wie im letzten Heimspiel 2014 sogar für die Entscheidung beim 1:0-Sieg (Bolly) sorgen können. „Nicht zufällig sind wir die Mannschaft mit den meisten Jokertoren“, erklärte Fortunas Cheftrainer nicht ohne Stolz.

Als Joker konnte Erwin Hoffer zuletzt nicht überzeugen. Reck stärkt dem Stürmer aber den Rücken und denkt, dass der Österreicher schon bald wieder sein Können unter Beweis stellen kann, weil er seine Chance bekommen wird. Im Training hatte er mit zwei wunderschönen Treffern unter Beweis gestellt, dass er noch weiß, wo das Tor steht. „Jeder Spieler hat es selbst in der Hand, dass der Trainer bei der Aufstellung nicht an ihm vorbei kommt“, sagte Reck.

Während die Zahl der Alternativen im Angriff sicherlich größer ist, hat Fortuna für das Aue-Spiel nur noch zwei spielfähige Innenverteidiger an Bord: Adam Bodzek und Dustin Bomheuer. Da Jonathan Tah und Bruno Soares gesperrt sind und Alternative Christopher Avevor verletzungsbedingt nicht spielen kann, wird Bomheuer das Vertrauen erhalten. Erst zwei Startelf-Einsätze hatte der Ex-Duisburger in dieser Saison, davon einen als Außenverteidiger. „Diese Spiele haben ihm damals nicht geholfen, Selbstvertrauen aufzubauen“, räumte Oliver Reck ein. Gegen Karlsruhe (0:2) und in Aalen (0:2) hatte Bomheuer vor allem im Zweikampfverhalten Probleme. „Aber Dustin hatte eine sehr gute Vorbereitung, wirkte in den Testspielen sehr sicher, und seine Formkurve zeigt deutlich nach oben.“

Wer im Kader des Aue-Spiels einen Ersatzmann für Bodzek und Bomheuer als Innenverteidiger sucht, wird nicht direkt fündig. „Wir haben genügend Spieler im Kader, die auf anderen Positionen spielen können“, sagte Oliver Reck. „Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“ In der Innenverteidigung könnten notfalls Lukas Schmitz, Oliver Fink oder auch Axel Bellinghausen aushelfen. Oliver Reck wäre es allerdings lieber, wenn nichts passieren würde und die Mannschaft möglichst früh in Führung geht. Das würde helfen, auch wenn die Fortuna bis in die Schlussphase hinein Geduld beweisen müsste. „Da könnte das Spiel gegen Union Berlin ein Vorbild sein“, sagte Reck. „Da haben wir auch bis zum Ende an den Erfolg geglaubt und sind mit dem 1:0-Sieg auch belohnt worden.“

Was der Fortuna in die Karten spielen könnte, ist der Rasen, der wesentlich besser ist, als er zuletzt in Pflichtspielen (auch in Karlsruhe) vorgefunden wurde. Mit dem genesenen Sergio Pinto hat die Fortuna noch einen weiteren Trumpf in ihren Reihen. Die Knieblessur macht keine Probleme mehr, und Pinto sollte auch für die Offensive wieder ein wichtiger Taktgeber sein.