Pokalsieger will auch den Meistertitel

Die Borussia kämpft, um zumindest national die Vormachtstellung zurück zu erobern.

Foto: Hajo Lange

Düsseldorf. Den Deutschen Tischtennis-Pokal hat Borussia Düsseldorf schon geholt — nun ist die Meisterschaft das Ziel. Zumindest auf nationaler Ebene möchte sich der Rekordmeister seine Vormachtstellung zurückholen, nachdem die vergangene Saison eher enttäuschend endete. International war hingegen für die Borussia nichts zu holen — nach sieglosem Ausscheiden aus der Champions-League-Gruppenphase gab es die „Begnadigung“ wegen Formfehlers eines Gruppengegners. Doch im Viertelfinale waren die Borussen trotz gutem Kampf gegen Titelverteidiger Orenburg aus Russland deutlich unterlegen.

Bleibt also die Meisterschaft, und mit dem 3:2 beim amtierenden Titelträger Werder Bremen präsentierte sich das Team zuletzt auch in meisterlicher Form, obwohl Spitzenspieler Timo Boll sogar kurzfristig ausgefallen war. Entsprechend wird das letzte Saisonspiel morgen gegen den 1. FC Saarbrücken (15 Uhr, Tischtenniszentrum) von Cheftrainer Danny Heister zur „Standortbestimmung“ erklärt. Nach den „German Open“ in Magdeburg haben sich seine Jungs und der Kader der Nationalmannschaft von Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf in Düsseldorf zum WM-Vorbereitungslehrgang getroffen. Ob Timo Boll nach seiner einer Oberschenkel-Zerrung morgen zum Einsatz kommt, entscheidet sich erst am Wochenende. Nach den ersten Trainingseinheiten werden Heister und Boll festlegen, ob ein Einsatz gegen Saarbrücken in Frage kommt.

Während für die Borussia wichtig ist, dass Boll auch in den eine Woche später beginnenden Play-off-Spielen zum Einsatz kommt, geht es für die Saarbrücker noch um die Teilnahme an eben dieser Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Derzeit rangiert das Team aus dem Saarland auf dem vierten Platz, kann bei bestimmten Ergebniskonstellationen aber sowohl noch den dritten Tabellenplatz erreichen —- und wäre damit Düsseldorfs Gegner im Halbfinale — als auch aus der Meisterrunde herausfallen. Dafür wäre eine (hohe) Niederlage bei der Borussia und gleichzeitig ein Sieg von Werder Bremen beim Tabellendritten Frickenhausen bzw. ein klarer Erfolg des TTC Grenzau in Ochsenhausen Voraussetzung.

Bei der Borussia sollen diese Überlegungen keine Rolle spielen, man mag sich nicht den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen, sagt Manager Andreas Preuß „Uns sind alle Rechenspiele egal. Wir konzentrieren uns nur auf uns und wollen die Begegnung auf jeden Fall gewinnen, um gestärkt ins Halbfinale zu starten.“ Das geht mit einem Sieg natürlich deutlichbesser. „Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir gegen jeden Gegner gewinnen.“ Das Hinspiel Anfang Dezember hatte die Borussia mit 3:1 gewonnen.