Handball: Das Zittern um den Klassenerhalt geht weiter

Bundesligist HSG Düsseldorf benötigt mindestens noch einen Sieg. Melsungen als nächster Gegner steht ebenso unter Druck.

<strong>Düsseldorf. Die Stimmung war einmalig, die Leistung stimmte, das Spiel stand bis zur letzten Sekunde auf des Messers Schneide - nur das Ergebnis passte nicht so ganz. "Wir können mit dem Unentschieden besser leben als Wetzlar", sagte zwar Nils Lehmann nach dem 29:29. Doch der Trainer des Handball-Bundesligisten aus Düsseldorf hatte sich wie die meisten der 2785 Zuschauer in der Halle in Reisholz nach dem Krimi mehr erhofft. Zwar bleibt der Abstand von drei Punkten zum Tabellen-16. bestehen, aber der tritt heute gegen Hildesheim an und wird mit einer ähnlichen Leistung wie in Düsseldorf keine Probleme mit dem Bundesliga-Schlusslicht haben.

Nils Lehmann erwartet in Melsungen eine hart umkämpfte Partie

Aber die HSG kann morgen in Melsungen (15.) ihre bislang bessere Ausgangslage verteidigen. Aber leicht wird es nicht, obwohl Melsungen zuletzt mit 25:34 in Minden unterlag. "Es wird ein ähnliches Spiel wie gegen Wetzlar. Auch Melsungen steht mächtig unter Druck und muss das Spiel gewinnen", so Lehmann, der das Spiel gegen Wetzlar kurz analysierte. "Wir hatten in der ersten Hälfte das Glück, Wetzlar in der zweiten. Deshalb ist das Remis verdient", so Lehmann weiter, der eine aufopferungsvolle Partie seiner Mannschaft gesehen hatte. Bis weit in die zweite Hälfte lag der Gastgeber zwar immer vorne, musste aber dann plötzlich den Gegner vorbeiziehen lassen. "In dieser Phase war Lars Kaufmann der Schlüsselspieler", so HSG-Linksaußen Robert Runge. "Wir hätten ihn wohl früher in Manndeckung nehmen sollen." Erst in der Schlussphase kam die HSG wieder heran, vor allem weil Torwart Almantas Savonis erneut bester Spieler seines Teams war. In den letzten Sekunden vergab zunächst der sonst gute Philipp Pöter freistehend, und auch Robert Heinrichs konnte allein vor Wetzlars Torwart Valter Matosevic nicht verwandeln. "Das war ärgerlich", meinte Heinrichs. "Aber letztlich haben wir eher einen Punkt gewonnen." Pöter freute sich über die "großartige Unterstützung, auch wenn das letzte Ding nicht geklappt hat."Alexandros Vasilakis, mit zehn Toren bester Werfer der HSG, blickte voraus. "Unser gutes Spiel hilft uns wenig, wenn wir nicht gewinnen. Jetzt zählt Melsungen, und der letzte Heimauftritt gegen Nettelstedt wird unser Spiel des Jahres." Ein Sieg morgen wäre Gold wert, um den Druck vor dem wohl entscheidenden Auftritt gegen Nettelstedt zu nehmen. "Wichtig ist, dass wir es immer noch in eigener Hand haben", meinte Heinrichs. Allerdings wäre das nach einer Niederlage in Melsungen wohl nicht mehr der Fall.

HSG Düsseldorf - HSG Wetzlar 29:29 (15:14)

HSG: Tor: Savonis/Puhle; Feld: Kogut, Vasilakis 10, Lehmann, Schürmann 1, Makowka, Kokolodimitrakis, Sieberger 4, Runge 4, Pöter 6, Berblinger 3/1, Heinrichs 1

Wetzlar: Tor: N. Weber/Matosevic; Feld: Allendorf 2, Clößner, Salzer 4, Vucicevic 9/6, Kaufmann 9, Karipidis 3, S. Weber 1, Ivankovic, Mitkov, Hock, Werum

HSG Düsseldorf (17 Punkte) gegen: Melsungen (A/auswärts, 20. Mai), Nettelstedt (H/Heimspiel, 26. Mai), Gummersbach (A, 2. Juni)

HBW Balingen (18 Punkte): Gummersbach (A, 19 Mai), Kronau (H, 26. Mai), Lemgo (A, 2. Juni) GWD Minden (17 Punkte): Nettelstedt (A, 19 Mai), Gummersbach (H, 26. Mai), Kronau (A, 2. Juni) Melsungen (16 Punkte): Düsseldorf (H, 19 Mai), Hildesheim (A, 26. Mai), Wilhelmshaven (H, 2. Juni) Wetzlar (14 Punkte): Hildesheim (H, 19. Mai), Wilhelmshaven (A, 26. Mai), Magdeburg (H/2. Juni Nettelstedt (11 Punkte): Minden (H, 19. Mai), Düsseldorf (A, 26. Mai), Hildesheim (H/2. Juni)