HSG holt einen Punkt, Fans protestieren

Fan-Protest gegen Fusion. HSG erkämpft einen Punkt.

Düsseldorf. Die Partie gegen den SC DHfK Leipzig am 2. Weihnachtstag könnte das vorerst letzte Meisterschaftsspiel der HSG Düsseldorf im Reisholzer Castello gewesen sein. Der Klub liebäugelt aufgrund der finanziell angespannten Situation mit dem Umzug in die altehrwürdige Graf-Recke-Halle. Die nur 765 Zuschauer feierten gegen den Aufsteiger aus Sachsen ein 25:25 (16:11)-Unentschieden.

Aber zum Feiern war den Fans aufgrund der Fusion mit dem DHC Rheinland, die am 27. Dezember auf einer Pressekonferenz in einem Neusser Hotel von beiden Klubs bekanntgegeben werden soll, nicht zumute. „Sollte das stimmen, ist die HSG für uns Geschichte“, erklärte Melanie Janssen, Fanclub-Vorsitzende der Blue Lions. „Da machen wir nicht mit.“

Ähnliche Stimmen findet man massenhaft in den diversen Diskussionsforen im Internet — sowohl von Düsseldorfer als auch Dormagener Anhängern. Auf die Fans, die gestern mit einem Plakat mit der Aufschrift „Dormagen — Nein Danke“ protestierten, reagierte Manager Frank Flatten nicht.

Hochachtung muss man jedoch vor Ronny Rogawska und seiner Mannschaft haben. Erneut bot sie den Zuschauern eine kämpferisch starke Vorstellung und zeigte im ersten Durchgang auch spielerisch gute Ansätze. Von der 19. Minute an zog die HSG von 9:8 bis auf 14:9 (26. Minute) davon und legte den Grundstein für eine 16:11-Führung zur Pause. Im zweiten Durchgang ließen die Düsseldorfer dann viele klare Chancen aus, Leipzig antwortete und kam durch Thomas Oehlrich zum 21:21-Ausgleich.

Der ehemalige Düsseldorfer Publikumsliebling, der seit 2008 in Leipzig aktiv ist, sorgte gleich zweimal für eine Zwei-Tore-Führung seines Teams (23:21, 24:22). Sein zweites Tor war auch der sehenswerteste Treffer des Spiels — ein Kempatrick, den der Linksaußen sicher verwandelte.

„Wir alle haben Spaß zu spielen und stecken in dieser schweren Situation einfach die Köpfe zusammen“, erklärte Mathias Lenz nach dem Spiel. „Natürlich ist die Situation schwer, weil keiner weiß, wie es weitergeht.“

Das soll sich heute ändern. Nach WZ-Informationen soll auch Erwin Schierle die Fusion der beiden Klubs finanziell mit seinem Stahlhandel unterstützen. Der ehemalige Präsident gehört seit Jahren zu den Businesspartnern im Düsseldorfer Handball.